Berlin. Weihrauchharz enthält die entzündungshemmende Substanz Boswelliasäure. Dies fanden Forscher der Universität Jena heraus. Damit könnte Weihrauch künftig bei der Therapie von Asthma; Rheumatoider Arthritis oder Neurodermitis interessant werden.
Das aus dem Stamm des Weihrauchbaumes gewonnene Harz enthält entzündungshemmende Substanzen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Studie der Universität Jena unter Leitung von Oliver Werz. Damit könnte Weihrauch als Arzneimittel etwa für die Therapie von Asthma, Rheumatoider Arthritis oder Neurodermitis interessant werden, hieß es in einer Mitteilung der Hochschule. Bislang gebe es entsprechende Medikamente jedoch nicht.
"Auch wenn Weihrauchharz schon seit Jahrtausenden in der ayurvedischen Medizin genutzt wird, reichen die bisher durchgeführten klinischen Studien für eine Zulassung in Deutschland und Europa nicht aus", sagt Werz. Das Team des Pharmazeuten konnte im Weihrauchharz nach eigenen Angaben Boswelliasäuren identifizieren - diese hemmen ein körpereigenes Enzym, das bei der Entstehung von Fieber und Schmerzen eine wesentliche Rolle spielt.
Vermutlich weniger Nebenwirkungen als gängige Entzündungshemmer
Boswelliasäuren ließen demnach weniger Nebenwirkungen erwarten als heute gängige Entzündungshemmer wie Diclofenac oder Indometacin. Weltweit gibt es mehr als zehn verschiedene Arten von Weihrauch.Ob sich der Stoff als Arzneimittel künftig durchsetzen kann, hängt jedoch nicht nur vom Ausgang der ausstehenden klinischen Überprüfung ab.
"Boswelliasäuren kommen ausschließlich im Harz des Weihrauchbaumes vor und lassen sich nur schwer synthetisch herstellen", sagt Werz. Damit seien diese Bäume, die in ihrem Bestand stark bedroht sind, die einzige Ressource für den Wirkstoff. (dapd)