Freiburg/Lausanne. Mediziner aus Freiburg und Lausanne haben ein Verfahren zur wirksameren Behandlung von Brustkrebs entdeckt. Mit der neuen Behandlungsmethode verbessern sich die Heilungschancen von Brustkrebs. Durch die neue Methode soll es zu weniger Rückfällen kommen.
Nach einer Bestrahlungstherapie gegen Brustkrebs kommt es häufig zu Rückfällen. Nun haben Mediziner aus Freiburg und Lausanne ein Molekül entdeckt, mit dessen Hilfe die Bestrahlungstherapie wirksamer gemacht werden könnte, wie die Universität Freiburg am Dienstag mitteilte.
Die Bestrahlungstherapie hat neben der Chirurgie wesentlich dazu beigetragen, die Heilungschancen von Brustkrebs zu verbessern. Doch obwohl die Bestrahlung sehr gezielt auf die Tumorzellen gerichtet wird, beeinflusst sie das umliegende gesunde Gewebe.
Ausbreitung des Krebses eindämmen
Dies führt in gewissen Fällen zur Resistenz gegen die Bestrahlung und damit zu Rückfällen von Krebs, wie Curzio Rüegg von der Universität Freiburg und Kollegen vom Universitätsspital Lausanne im Fachblatt "Clinical Cancer Research" schreiben. Dem molekularen Mechanismus hierfür haben sie an Gewebeproben im Labor nachgespürt.
Es zeigte sich, dass dieser Mechanismus sowohl im Tumor wie auch im Blut zahlreiche weiße Blutkörperchen, die Zellen zur Abwehr von Fremdkörpern, mobilisiert. In der Folge gelang es den Forschern, bestimmte Moleküle namens c-Kit-Rezeptoren an der Oberfläche der Zellen zu hemmen, was die Ausbreitung des Krebses deutlich eindämmte.
Anwendung für bessere Therapien
Obwohl dieser Erfolg erst im Labor gelang, könnten die Forschungsresultate wichtige klinische Fortschritte bringen, schreibt die Universität Freiburg. So könnte beispielsweise ein Bluttest entwickelt werden, der einen eventuellen Anstieg der c-Kit- Rezeptoren aufzeigt. Dies würde Hinweise darauf liefern, wie eine Patientin auf die Bestrahlungstherapie reagiert.
Eine andere Möglichkeit wäre es, die c-Kit-Rezeptoren wie im Laborexperiment mit Medikamenten zu hemmen. Diese könnten dann mit einer Bestrahlungstherapie kombiniert werden. Nun wollen die Forscher als nächstes herausfinden, ob sich diese Erfolge am Patienten wiederholen lassen. Eine klinische Machbarkeitsstudie sei in Planung. (dapd)