Hamburg. Das Mammografie- Screening- Programm bildet einen wichtigen Schritt bei der Brustkrebs-Früherkennung. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto schonender kann die Behandlung erfolgen. Durch das Screening-Programm konnten Erkrankungen früher erkannt werden.

Das Mammografie-Screening Programm, bei dem Frauen ab 50 Jahren alle zwei Jahre untersucht werden, hat die Hamburger Radiologin Maria Schofer als wichtigen Schritt bei der Brustkrebs-Früherkennung bezeichnet. "Je früher der Brustkrebs mithilfe einer Mammografie erkannt wird, desto schonendere Operationen können durchgeführt werden und die Heilungschancen für die betroffene Patientin sind deutlich besser", sagte die Ärztin der Radiologischen Allianz (Kooperationspartner des Mammazentrums Hamburg am Krankenhaus Jerusalem) im dapd-Interview vor dem 93. Deutschen Röntgenkongress, der von Mittwoch bis Samstag in Hamburg stattfindet.

Laut Angaben des Zentrum für Krebsregisterdaten ist die Zahl der Neuerkrankungen an Brustkrebs bei Frauen von 71.660 im Jahre 2008 auf 74.500 im Vorjahr angestiegen. Zu erklären ist dies den Experten zufolge durch das zwischen 2005 und 2008 eingeführte Screening-Programm, durch das mehr Tumore entdeckt werden.

Strahlenbelastung wird verringert

Die Radiologin sagte zugleich, dass mittlerweile erhebliche Verbesserungen hinsichtlich der Strahlenbelastung erreicht worden seien. "Durch Einführung der digitalen Mammografie konnte die Strahlenbelastung um bis zu 30 Prozent gesenkt werden", sagte Schofer.

Bei Frauen unter 50 Jahren hält es die Ärztin ebenfalls für empfehlenswert, regelmäßig eine Mammografie durchzuführen. Das Risiko einer Krebserkrankung hervorgerufen durch die Strahlenbelastung sei relativ gering und die verbesserten Heilungschancen eines früh erkannten Brustkrebs seien bedeutend höher. "Um eine eindeutige Diagnose stellen zu können, ist eine Kombination von Mammografie und Ultraschalluntersuchung empfehlenswert", betonte Schofer.

Den Einsatz der dynamischen MR-Mammografie halte sie in vielen Fällen für übertrieben, weil zu oft falscher Alarm geschlagen werde, sagte Schofer. "Eine Untersuchung mittels der dynamischen MR-Mammografie ist bei Frauen empfehlenswert, die einem erblichen Brustkrebsrisiko ausgesetzt sind. Das macht aber gerade einmal fünf Prozent der Fälle aus", fügte sie hinzu. (dapd)