Gießen. Regelmäßiges Zähneputzen ist sinnvoll. Über die Hälfte der Bundesbürger hält sich daran. Dennoch leiden neun von zehn Deutschen an Zahnerkrankungen. Möglicherweise putzen sie ihre Zähne nicht richtig.
Die Mehrheit der Bundesbürger putzt Umfragen zufolge regelmäßig die Zähne. Zugleich leiden mehr als 90 Prozent an Erkrankungen, die mit mangelnder Mundhygiene in Zusammenhang gebracht werden. Wird womöglich nicht richtig geputzt? Gießener Forscher haben jetzt in einer Studie nachgewiesen, dass Computerpräsentationen helfen können, die richtige Zahnbürsttechnik zu lernen.
Die Wissenschaftler um Renate Deinzer vom Institut für Medizinische Psychologie der Gießener Universität entwickelten Präsentationen, die jeweils eine von zwei in der Zahnmedizin besonders häufig empfohlenen Bürsttechniken vermitteln sollten: Die "Fones-Technik" und die "Bass"-Technik. Bei ersterer wird mit kreisenden Bewegungen die Zahnoberfläche gereinigt, bei der "Bass"-Technik wird die Zahnbürste in einem 45-Grad-Winkel zur Zahnachse gehalten und in rüttelnden Bewegungen gegen das Zahnfleisch gedreht. Sie wird vor allem Menschen mit entzündetem Zahnfleisch empfohlen.
Verbesserte Fertigkeiten
Nach einem Test mit Studenten konnten die Forscher in einer Ende Mai im Fachmagazin "PLoS one" veröffentlichten Studie zeigen, dass solche Computerpräsentationen helfen können, die Mundhygienefertigkeiten zu verbessern. Dabei erzielte die "Fones"-Technik die besten Erfolge. "Sie erinnerte viele an das, was sie bereits im Kindergarten gelernt hatten. Möglicherweise begründet das ihren Erfolg", sagte Deinzer.
In weiteren Versuchen soll nun geprüft werden, ob sich die Computerpräsentationen auch für andere Bevölkerungsgruppen eignen. (dapd)