Düsseldorf. Die NRW-Verbraucherzentrale greift Frauenärzte scharf an. Einige von ihnen machten mit Krebsängsten von Frauen Geschäfte. Streitpunkt sind einige Vorsorgeuntersuchungen, die manche Praxen anbieten. Den sie sind nicht unumstritten.
Erstmals in ihrem Bestehen hat die Verbraucherzentrale NRW gesundheitliche Leistungen getestet. Das Ergebnis fiel verheerend aus. Fazit von Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW: Mit den Ängsten der Patienten machen Frauenärzte Geschäfte.
Ein ganzes Paket an Selbstzahler-Vorsorgeuntersuchungen würden von Frauenärzten verkauft, ohne dass wissenschaftliche Studien den Erfolg der Untersuchung stützen. Im Gegenteil, so Müller. Der unabhängige IGel-Monitor (individuelle Gesundheitsleistungen) kann keine Belege für den Nutzen finden.
"Frauenärzte sind Meister des Verkaufs"
Trotzdem würde auf den Homepages vieler Frauenärzte diese Leistungen enorm beworben. Allen voran die Ultraschall-Untersuchung der Eierstöcke zur Früherkennung von Krebs.
"Wir haben die Homepages von 157 Frauenarztpraxen gescheckt, 25 Prozent aller Frauenärzte in NRW, dabei haben wir entdeckt, dass Frauenärzte Meister des Verkaufs sind. Da wurden Ultraschalluntersuchungen als 'wunderbare Möglichkeit' angepriesen, um 'Zysten und Tumore rechtzeitig zu erkennen'", sagt Müller. "Zehn Prozent dieser geprüften Praxen beurteilten unsere Juristen als unseriös und mahnten zehn Mediziner ab", so Müller.
Bußgeld, wenn Websites nicht geändert werden
Die Abmahnungen wurden gestern verschickt. Man will, dass die irreführenden Verkaufsversprechen von der Webseite herunter genommen werden, ansonsten drohe ein Bußgeld von 5000 Euro.
"Es ist bitter, wenn mit den Krebsängsten der Frauen Kasse gemacht wird", so Müller.