Berlin. Ein Jahr nach der EHEC-Epidemie mit 53 Toten und mehr als 4000 Erkrankten kritisiert die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, dass die Ursache nicht ausreichend aufgeklärt worden sei. Die Verbraucherschützer fordern höhere Hygiene- und Überwachungsstandards und eine kürzere Meldepflicht.
Als Konsequenz aus der EHEC-Krise vor einem Jahr fordert die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch höhere Hygiene- und Überwachungsstandards für Rohkost wie Sprossen oder vorgeschnittenen Salat. Die Anforderungen müssten sich an denen für leicht verderbliche tierische Lebensmittel orientieren, erklärte Foodwatch in einem am Freitag in Berlin veröffentlichten Bericht zum EHEC-Ausbruch.
Ferner müssten die Lieferwege aller Lebensmittel zurückverfolgt werden können. Auch die Meldefristen für Erkrankungen an dem von EHEC ausgelösten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) müssten verkürzt werden.
Der Bundesregierung warf Foodwatch vor, sich voreilig auf Bockshornkleesamen aus Ägypten als Ursache der EHEC-Epidemie festgelegt zu haben und den Verbrauchern so vorzugaukeln, der Fall sei gelöst. Im Mai 2011 waren im Zusammenhang mit EHEC 53 Menschen in Deutschland gestorben und knapp 4.000 zum Teil schwer erkrankt. (dapd)