Essen. Von den typischen Wohlstandserkrankungen wie Fettleibigkeit sind nicht mehr nur Kinder in Industrienationen betroffen. Auch in armen Ländern breiten sie sich immer mehr aus. Forscher warnen nun vor einer zunehmenden Gefährdung der Gesundheit von jungen Menschen.

Typische Wohlstandskrankheiten wie Fettleibigkeit und Drogenmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen breiten sich zunehmend auch in ärmeren Ländern aus. Zu diesem Schluss kommen Forscher in den USA am Mittwoch von der US-Wissenschaftszeitung "The Lancet" veröffentlichten Studie.

Die reichen Industrienationen seien schon lange mit nicht ansteckenden Krankheiten wie den Folgen von Alkohol- und Zigarettenkonsum wie den Folgen von Bewegungsmangel konfrontiert, heißt es in der Studie. Inzwischen greife das Phänomen immer mehr auf Länder mit niedrigem oder mittlerem Durschnittseinkommen über.

Zahlreiche Risiken

Falsche Ernährung mit zu viel Fett, Zucker und Salz, der Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen gefährde die Gesundheit von immer mehr jungen Menschen, warnten die Forscher. Verantwortlich dafür sei nicht zuletzt die Marketing-Strategie der Lebensmittel- und Tabakindustrie, die zunehmend auf Teenager abziele. Im Blick hatten die Wissenschaftler Kinder und junge Menschen zwischen zehn und 24 Jahren - eine Gruppe von weltweit 1,8 Milliarden Menschen.

Gesunde Ernährung

1. Vielseitig essen- Was zählt, ist die Menge und die Kombination nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel.
1. Vielseitig essen- Was zählt, ist die Menge und die Kombination nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel. © imago stock&people imago
2. Getreideprodukte, wie Nudeln, Brot und Reis, enthalten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie Spurenelemente. Genauso gesund sind auch Kartoffeln.
2. Getreideprodukte, wie Nudeln, Brot und Reis, enthalten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie Spurenelemente. Genauso gesund sind auch Kartoffeln. © imago stock&people imago
3. Fünf Portionen Gemüse und Obst sollte man am Tag zu sich nehmen. Genauso wie Getreide und Kartoffeln enthalten Obst und Gemüse viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe.
3. Fünf Portionen Gemüse und Obst sollte man am Tag zu sich nehmen. Genauso wie Getreide und Kartoffeln enthalten Obst und Gemüse viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. © imago stock&people imago
4. Während man täglich Milch trinken sollte, sind Fisch, Fleisch und Eier nur einmal in der Woche zu empfehlen. Diese Lebensmittel enthalten Calcium, Jod, Eisen und einige Vitamine.
4. Während man täglich Milch trinken sollte, sind Fisch, Fleisch und Eier nur einmal in der Woche zu empfehlen. Diese Lebensmittel enthalten Calcium, Jod, Eisen und einige Vitamine. © imago
5.In Fett sind lebensnotwendige Fettsäuren enthalten, aber zu viel kann zu Übergewicht  führen. Gesünder ist es, mit pflanzlichen Ölen und Fetten zu kochen.
5.In Fett sind lebensnotwendige Fettsäuren enthalten, aber zu viel kann zu Übergewicht führen. Gesünder ist es, mit pflanzlichen Ölen und Fetten zu kochen. © imago stock&people imago
6. Zuviel Zucker und Salz ist ungesund. Zum Würzen kann man beispielsweise auch frische Kräuter benutzen.
6. Zuviel Zucker und Salz ist ungesund. Zum Würzen kann man beispielsweise auch frische Kräuter benutzen. © imago
7. Pro Tag sollte man rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Am Besten sind Wasser und andere kalorienarme Getränke.
Alkohol sollte nur selten und in kleinen Mengen getrunken werden.
7. Pro Tag sollte man rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Am Besten sind Wasser und andere kalorienarme Getränke. Alkohol sollte nur selten und in kleinen Mengen getrunken werden. © imago stock&people imago
8. Gesund zu kochen heißt: Mit wenig Wasser und wenig Fett zu garen. Das gibt einen natürlichen Geschmack und Vitamine bleiben erhalten.
8. Gesund zu kochen heißt: Mit wenig Wasser und wenig Fett zu garen. Das gibt einen natürlichen Geschmack und Vitamine bleiben erhalten. © imago stock&people imago
9. Wer sich Zeit beim Essen lässt, fördert das Sättigungsempfinden. Außerdem ist zu schnelles Essen schlecht für die Verdauung.
9. Wer sich Zeit beim Essen lässt, fördert das Sättigungsempfinden. Außerdem ist zu schnelles Essen schlecht für die Verdauung. © imago stock&people imago
10. Ernährung und Bewegung gehören zusammen, denn Sport regt die Verdauung an.
10. Ernährung und Bewegung gehören zusammen, denn Sport regt die Verdauung an. © imago stock&people imago
1/10

Diese Bevölkerungsgruppe sei zahlreichen Risiken ausgesetzt - etwa tödlichen Verkehrsunfällen, Selbstmord, ungewollten Schwangerschaften oder Infizierungen infolge der Immunschwäche Aids. Unter den ärmeren Länder ist der Studie zufolge Südafrika am stärksten betroffen. Die Sterberate sei dort bei männlichen Kindern und Jugendlichen acht mal höher als in reichen Ländern, bei Mädchen und jungen Frauen sogar 30 Mal höher.

Höchste Sterberate in den USA

Unter den 27 reichsten Ländern der Welt weisen die USA die höchste Sterberate in der fraglichen Bevölkerungsgruppe auf. Dies führen die Forschern vor allem auf die hohe Zahl von Gewalttaten und Verkehrsunfällen zurück. An zweiter und dritter Stelle folgen Neuseeland und Portugal. (afp)