Essen. Von den typischen Wohlstandserkrankungen wie Fettleibigkeit sind nicht mehr nur Kinder in Industrienationen betroffen. Auch in armen Ländern breiten sie sich immer mehr aus. Forscher warnen nun vor einer zunehmenden Gefährdung der Gesundheit von jungen Menschen.
Typische Wohlstandskrankheiten wie Fettleibigkeit und Drogenmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen breiten sich zunehmend auch in ärmeren Ländern aus. Zu diesem Schluss kommen Forscher in den USA am Mittwoch von der US-Wissenschaftszeitung "The Lancet" veröffentlichten Studie.
Die reichen Industrienationen seien schon lange mit nicht ansteckenden Krankheiten wie den Folgen von Alkohol- und Zigarettenkonsum wie den Folgen von Bewegungsmangel konfrontiert, heißt es in der Studie. Inzwischen greife das Phänomen immer mehr auf Länder mit niedrigem oder mittlerem Durschnittseinkommen über.
Zahlreiche Risiken
Falsche Ernährung mit zu viel Fett, Zucker und Salz, der Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen gefährde die Gesundheit von immer mehr jungen Menschen, warnten die Forscher. Verantwortlich dafür sei nicht zuletzt die Marketing-Strategie der Lebensmittel- und Tabakindustrie, die zunehmend auf Teenager abziele. Im Blick hatten die Wissenschaftler Kinder und junge Menschen zwischen zehn und 24 Jahren - eine Gruppe von weltweit 1,8 Milliarden Menschen.
Gesunde Ernährung
Diese Bevölkerungsgruppe sei zahlreichen Risiken ausgesetzt - etwa tödlichen Verkehrsunfällen, Selbstmord, ungewollten Schwangerschaften oder Infizierungen infolge der Immunschwäche Aids. Unter den ärmeren Länder ist der Studie zufolge Südafrika am stärksten betroffen. Die Sterberate sei dort bei männlichen Kindern und Jugendlichen acht mal höher als in reichen Ländern, bei Mädchen und jungen Frauen sogar 30 Mal höher.
Höchste Sterberate in den USA
Unter den 27 reichsten Ländern der Welt weisen die USA die höchste Sterberate in der fraglichen Bevölkerungsgruppe auf. Dies führen die Forschern vor allem auf die hohe Zahl von Gewalttaten und Verkehrsunfällen zurück. An zweiter und dritter Stelle folgen Neuseeland und Portugal. (afp)