Hannover. Die niedrigen Temperaturen im Winter machen Sport im Freien zur besonderen Belastung. Prinzipiell lässt es sich auch weiter draußen trainieren, wenn man bestimmte Regeln beachtet. Wer allerdings erkältet oder angeschlagen ist, sollte dringend eine Trainingspause einlegen.

Zwei von fünf Deutschen verzichten im Winter auf Sport im Freien. Das zeigt eine am Montag in Hannover veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Grundsätzlich müsse aber auch bei minus zehn Grad nicht auf Ausdauersportarten wie Walken, Joggen oder Rad verzichtet werden, hieß es. Wer trotz einer Erkältung weiter Sport treibt, riskiert den Experten zufolge teils schwerwiegende gesundheitliche Folgen.

Bei einer bereits bestehenden Herzmuskelentzündung droht dem schon angeschlagenen Herz durch die sportlichen Aktivitäten eine Überlastung, warnte die TK. Die Folge könnten lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen sein. Die Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung sind vielfältig, deshalb wird die Krankheit oft erst spät diagnostiziert. Jährlich erkranken bundesweit rund 3300 Menschen an einer akuten Herzmuskelentündung. 660 von ihnen sind zwischen 15 und 25 Jahre alt, darunter vor allem Männer. Auch vom winterlichen Joggen in kurzen Hosen rät die TK ab.

Langsamer auf "Betriebstemperatur"

Die Muskeln kühlen demnach zu stark aus und nehmen unter Umständen Schaden. Auch die Muskeln, Bänder und Gelenke brauchen bei niedrigen Temperaturen länger, um auf "Betriebstemperatur" zu kommen. Bei Kälte sollten Sportler daher langsam starten und das Trainingspensum reduzieren. Auch sollten Läufer die kalte Winterluft nicht über den weit geöffneten Mund in die Atemwege einströmen lassen, sondern immer durch die Nase atmen.

So wird die Luft stärker erwärmt, bevor sie die Bronchien erreicht. Nach Angaben der Deutschen Lungenstiftung (DLS) besteht ab minus zehn Grad gleichwohl prinzipiell auch für Gesunde das Risiko, bei körperlicher Anstrengung Husten und Atemnot zu entwickeln. Daher solle an besonders kalten Tagen auf sportliche Outdoor-Aktivitäten besser verzichtet werden. (afp)