Berlin. Obwohl es eine wirsame Therapie gibt, leiden weltweit rund 225 Millionen Menschen an Malaria. Der Grund: Nur wenige Menschen haben Zugang zu den teuren Medikamenten. Max-Planck-Forscher haben nun eine Möglichkeit entdeckt, den Wirkstoff synthetisch und damit günstig herzustellen.

Neue Hoffnung für die weltweit rund 225 Millionen Malariakranken: Max-Planck-Forscher und Experten der Freien Universität Berlin haben einen Weg gefunden, um preiswerte Medikamente in ausreichend großer Menge herzustellen, wie die Max-Planck-Gesellschaft und die Universität am Dienstag in Berlin mitteilten.

Dadurch werde es künftig möglich sein, die an Malaria erkrankten Menschen in Entwicklungsländern zu erschwinglichen Preisen mit der lebenswichtigen Arznei zu versorgen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben im Jahr 2010 insgesamt 655.000 Menschen an Malaria, die meisten davon im südlichen Afrika.

Ein Abfallprodukt als Grundlage

Gut 90 Prozent der Todesopfer sind Kinder unter fünf Jahren. Zwar gibt es eine wirksame Malariatherapie, zu der aber längst nicht alle Zugang haben. Millionen von Infizierten können sich das Kombinationspräparat, das als wesentlichen Bestandteil den Wirkstoff Artemisinin enthält, nicht leisten. Die Substanz wird aus dem vor allem in China und Vietnam wachsenden Einjährigen Beifuß gewonnen.

Forscher des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und der FU haben nun eine denkbar einfache Methode gefunden, um den Malariawirkstoff, der schon aus der traditionellen chinesischen Medizin bekannt ist, synthetisch herzustellen. Als Ausgangssubstanz verwenden sie demnach Artemisininsäure, die bislang als Abfallprodukt bei der Isolierung von Artemisinin aus dem Einjährigen Beifuß anfällt.

Bisherige Verfahren sind aufwendig und teuer

"Wir verwandeln die Artemisininsäure in einem einzigen Schritt in Artemisinin", erklärte Peter Seeberger Direktor am MPI in Potsdam. Die Forscher entwickelten dafür eine einfache Apparatur, die es erlaubt, "große Mengen sehr kontrolliert herzustellen".

Das bisherige Verfahren sei viel zu aufwendig und zu teuer. Bei dem sogenannten fotochemischen Verfahren wird Sauerstoff mit Hilfe von UV-Licht chemisch umgewandelt und Artemisinin erzeugt. Das Gemisch fließt durch einen dünnen Schlauch, der um eine Lampe mit ultraviolettem Licht gewickelt wird.

Krankheit wird durch Parasiten verursacht

Die Forscher gehen davon aus, dass 800 dieser einfachen Fotoreaktoren ausreichen werden, um den weltweiten Bedarf an Artemisinin zu decken. Laut Seeberger könnte die neuartige Synthese in etwa sechs Monaten in die technische Anwendung gelangen, um den weltweiten Engpass an Artemisinin zu beseitigen und den Preis für Malariamedikamente deutlich zu senken.

"Somit ist die Produktion des Wirkstoffs nicht länger von der Gewinnung aus Pflanzen abhängig", erklärte der Wissenschaftler. Malaria wird durch Parasiten verursacht, die durch die Stiche infizierter Mücken übertragen werden. Die Tropenkrankheit führt über einen Befall der Leber zur Zerstörung der roten Blutkörperchen, zu Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Unbehandelt kann die Krankheit schnell lebensbedrohlich werden, wenn die Blutversorgung lebenswichtiger Organe gestört wird. (dapd)

Klimawandel bringt exotische Insekten

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