Stuttgart. . Ob man der Mücke nur die Nase verstopft oder sie gleich über den Jordan schickt - Medikamente aus der Apotheke können helfen, im Urlaub nicht von den surrenden Krankheitsüberträgern gestochen zu werden. Wir zählen die Wirksamsten auf.
Und schon wieder durchbricht das penetrante Sirren die lauschige Abendstimmung: Mücken können den Urlaub gründlich verderben. Sind sie in den meisten europäischen Staaten einfach nur lästig, übertragen die Insekten vor allem in weiter entfernten Ländern auch gefährliche Krankheiten, etwa Malaria oder Dengue-Fieber. Daher sollten gerade Fernreisende sich vor dem Urlaub mit dem Thema Mückenschutz auseinandersetzen.
Zwar reicht Mückenschutz allein nicht immer aus: Wer beispielsweise in ein Malariagebiet reise, komme nicht daran vorbei, zuvor mit seinem Arzt über eine medikamentöse Prophylaxe zu sprechen, erläutert Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin (CRM) in Stuttgart. "Trotzdem ist natürlich auch Mückenschutz ein Teil der Vorbeugung. Die Mücke, die mich nicht sticht, kann mich auch nicht krank machen", sagt er. Eine Auflistung der Infektionsrisiken in Reiseländern hat das CRM in seinem Internetportal zusammengestellt.
Sprays und Salben als Mittel der Wahl
Egal, ob es um den Schutz vor Krankheiten geht oder nur darum, nicht verstochen zu werden - Mittel der Wahl sind Jelinek zufolge Sprays und Salben, die sich auf Haut oder Kleidung auftragen lassen. Angst vor einer gesundheitlichen Belastung müsse dabei niemand haben, sagt Jelinek, sofern die Präparate die Wirkstoffe Permethrin oder Diethyltoluamid - kurz DEET - enthielten. "Permethrin ist ein Kontaktgift, das von Säugetieren allerdings verstoffwechselt werden kann. Die Mücke nimmt es über ihre Fühler auf und stirbt daran. DEET ist dagegen kein Gift, sondern blockiert nur die Geruchsrezeptoren der Mücke. Sie kann einen Menschen dann nicht mehr wahrnehmen", erläutert er.
Erhältlich seien Permethrin- und DEET-haltige Substanzen in jeder Apotheke, auf etwa sechs Stunden beziffert Jelinek ihre Wirkungsdauer nach dem Auftragen. Eingesetzt werden sollten die Sprays oder Salben ganztags: Auf diese Weise schütze man sich auch vor der ursprünglich aus Asien stammenden tagaktiven Tigermücke, einem Überträger unterschiedlicher Krankheiten, der mittlerweile in vielen Ländern der Welt verbreitet sei - auch in Südeuropa oder Teilen der USA.
Moskitonetze helfen immer
Nur bedingt gegen Mückenangriffe eigneten sich Räucherspiralen, deren Geruch Mücken fernhalten soll, erläutert der Reisemediziner. "In geschlossenen Räumen erzielen sie oft einen guten Effekt, aber sobald man nur auf der Terrasse sitzt, wird der Rauch zu sehr verweht." Uneingeschränkt empfehlenswert seien dagegen Moskitonetze über dem Bett - gerade, wenn es viele Mücken gebe. "Am besten verwendet man eines, das zum Beispiel mit Permethrin imprägniert ist. Da hat man den doppelten Schutz", sagt Jelinek.
Nutzlos sind hingegen laut Jelinek viele angebliche Hausmittel gegen Mücken. "Knoblauch ist nur gut gegen soziale Kontakte und auch Vitamin B hilft nichts", sagt Jelinek. Auch von Zedernholz- oder Eukalyptusöl rät er ab. "Das funktioniert zwar bei manchen Menschen ganz gut. Allerdings ist die Wirkung auf 15 bis 30 Minuten begrenzt. Von daher ist das nicht zu empfehlen", sagt Jelinek. (dapd)