Berlin. Neben älteren Menschen haben auch Kinder ein erhöhtes Risiko, bei Grippeerkrankungen eine Komplikation zu erleiden. Darauf weist der Berufsverwand der Kinder- und Jugendärzte hin. Deshalb empfehlen die Experten, auch vollkommen gesunde Kinder gegen Influenza impfen zu lassen.

Eine Grippeerkrankung kann auch bei gesunden Kindern mit Komplikationen verlaufen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) verwies auf eine Datensammlung schwerer Influenzaerkrankungen bei Kindern, die in Deutschland zwischen 2005 und 2008 auf der Intensivstation behandelt werden mussten oder starben: Knapp die Hälfte (45 Prozent) habe nicht an Vorerkrankungen gelitten.

"Vor allem kleinere Kinder haben neben älteren Patienten bei einer Grippeerkrankung ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, wie eine Lungenentzündung beziehungsweise bakterielle Zweitinfektion, da ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist", erklärt Martin Terhardt vom BVKJ.

Alle Kinder können von Impfung profitieren

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Einer aktuellen US-Statistik zufolge gehöre Grippe mittlerweile sogar zu den 10 meisten Gründen für eine Krankenhauseinweisung bei Kindern. "Die Daten weisen darauf hin, dass auch gesunde Kinder bei einer Influenza Komplikationen entwickeln können. Deshalb könnten alle Kinder und Heranwachsenden von einer Grippeimpfung profitieren.

Eltern mit chronisch kranken Kindern dürfen es aber auf keinen Fall versäumen, ihr Kind jährlich immunisieren zu lassen“, empfiehlt Terhardt, der Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut ist. (dapd)