Bochum. . Jetzt rollt sie an – die Grippewelle. Wer sich vor ihr schützen möchte, hat jetzt wieder die Möglichkeit, sich gegen Influenza-Viren impfen zu lassen. Der Impfstoff steht der Stadt zufolge bereit.

Jetzt rollt sie an – die Grippewelle. Wer sich vor ihr schützen möchte, hat jetzt wieder die Möglichkeit, sich gegen Influenza-Viren impfen zu lassen. Der Impfstoff stehe bereits bei den Haus- und Fachärzten zur Verfügung, informiert das Bochumer Gesundheitsamt. Der aktuelle Impfstoff sei identisch mit dem aus dem vergangenen Jahr und schütze gegen die drei Erregertypen, die am häufigsten erwartet werden. Eine der Komponenten wirke gegen das Schweinegrippevirus, auch „A(H1N1)“ genannt.

Der Impfstoff gegen die Schweinegrippe aus 2009 war aufgrund von enthaltenen Wirkverstärkern in die Kritik geraten. Der neue Wirkstoff habe sich jedoch schon im vergangenen Jahr als sicher und wirksam erwiesen, teilt das Robert-Koch-Institut gemeinsam mit dem Paul-Ehrlich-Institut und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit. „Die Impfstoffe, auch der gegen Schweinegrippe, werden in Verfahren hergestellt, die Jahrzehnte lang erprobt sind“, erklärt Prof. Klaus Überla, Abteilungsleiter für Molekulare und Medizinische Virologie an der Ruhr-Universität Bochum.

Die Unsicherheit im Umgang mit der Schweinegrippe, die Deutschland 2009 in Angst versetzte, hat sich mittlerweile gelegt. „Ich sehe keine Besonderheiten mehr gegenüber den normalen Grippeviren“, stellt Prof. Überla fest. Auch sei in dieser Saison ein geringeres Vorkommen des Schweinegrippe-Virus zu erwarten, weil viele Menschen die Infektion schon durchgemacht hätten oder geimpft wären.

Aber die Influenza bliebe nach wie vor unberechenbar. Denn: „Es kann immer wieder vorkommen, dass neue Viren sich an den Menschen anpassen. Tierische Typen sind nach wie vor eine Möglichkeit dafür“, warnt Prof. Überla.

Zudem sei es so, dass die Impfung eine Influenza-Infektion keineswegs hundertprozentig ausschließe, informiert das Robert-Koch-Institut. Das gelte vor allem für ältere Menschen, weil ihr Immunsystem durch die Impfung weniger gut stimuliert würde. Zudem verändern sich die Viren und niemand könne genau voraussehen, in welcher Häufigkeit die einzelnen (Sub)-Typen auftreten werden.

Die Impfung benötige ein bis zwei Wochen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Deshalb sollten sich Risikogruppen rechtzeitig vor Beginn der Grippewelle – in Deutschland sei das zumeist kurz nach Weihnachten der Fall – impfen lassen. Risikogruppen seien, laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko): Personen über 60 Jahre und Menschen (Kinder und Erwachsene) mit chronischen Grunderkrankungen oder Immunschwäche. Besonders gefährdet sind ebenso bestimmte Berufsgruppen wie medizinisches Personal. Auch Schwangeren wird seit 2010, aufgrund schwerwiegender Gefahr für Mutter und Kind im Falle einer Infektion, ausdrücklich zu einer Grippeimpfung geraten.

Auch wer sich schon im letzten Jahr impfen lassen hat, sollte dies in diesem Jahr – trotz identischem Impfstoff – wiederholen, weil der Schutz vermutlich nicht länger als zwölf Monate anhielte. „Ich kann nur raten die Empfehlungen der Stiko zu befolgen, weil diese wissenschaftlich fundiert sind“, unterstreicht Prof. Überla. Gesunde Menschen unter 60 Jahre werde eine Impfung nicht unbedingt empfohlen, weil im Falle einer Influenza-Infektion, der Krankheitsverlauf meist nicht dramatisch sei, so das Robert-Koch-Institut.

Die Grippeimpfung wird normalerweise von allen Krankenkassen übernommen.