Berlin. Vor 30 Jahren wurden in den USA die ersten Aids-Fälle identifiziert. Seitdem sind weltweit etwa 30 Millionen Menschen an den Folgen der Krankheit gestorben, weitere 34 Millionen tragen das Virus in sich. Wir haben für Sie die wichtigsten Ereignisse rund um das Virus zusammen gestellt.

Knapp 30 Millionen Menschen sind bisher weltweit an den Folgen von Aids gestorben, rund 34 Millionen tragen derzeit das HI-Virus in ihrem Körper. Vor 30 Jahren wurden in den USA die ersten Aids-Fälle identifiziert, am 1. Dezember 1981 wurde die Immunschwäche offiziell als Krankheit anerkannt. Im folgenden eine Chronik der Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte:

  • 1981: In den USA, vor allem in Kalifornien und New York, sterben immer mehr junge Männer an einer mysteriösen Krankheit, die das Immunsystem der Kranken ausschaltet. Am 5. Juni äußerst sich erstmals die US-Gesundheitsbehörde CDC über die auffällige Zunahme einer seltenen Krebsform und einer ungewöhnlichen Form von Lungenentzündungen bei jungen Homosexuellen.
  • 1982: Die Immunschwächekrankheit wird Aids - Acquired Immune Deficiency Syndrome - genannt. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern werden die ersten Fälle diagnostiziert.
  • 1983: Die französischen Forscher Luc Montagnier und Francoise Barré-Sinoussi identifizieren das Virus, das die Krankheit auslöst. Erst nach langen Diskussionen einigt man sich später auf HIV (Human Immunodeficiency Virus) als Abkürzung für das menschliche Immunschwächevirus. Die zwei Franzosen vom Pariser Institut Pasteur erhalten 2008 für ihre Entdeckung den Medizin-Nobelpreis. In Berlin wird die erste Aids-Hilfe gegründet.
  • 1984: Der erste HIV-Antikörpertest wird vorgestellt.
  • 1985: In Deutschland dürfen ab Herbst keine Blutpräparate mehr auf den Markt gebracht werden, die nicht auf den HI-Virus getestet wurden. Über 2.300 Menschen - darunter mehr als 1.800 Bluter - hatten sich zuvor infiziert. Im Oktober stirbt als einer der ersten Prominenten der US-Schauspieler Rock Hudson an den Folgen der Immunschwäche. Durch seinen Tod wird die breite Öffentlichkeit auf Aids aufmerksam.
  • 1987: Das erste Aids-Medikament (AZT) bekommt seine Zulassung. Das Therapeutikum kann den Verlauf der Krankheit verlangsamen. - 1988: Die WHO führt den 1. Dezember als Welt-Aids-Tag ein.
  • 1995: Sogenannte Protease-Hemmer kommen als neues Aids-Medikament auf den Markt.
  • 1996: In den USA werden die ersten Nicht-Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) zugelassen, eine wichtige Komponente der heutigen Kombinationstherapie. Die Vereinten Nationen gründen UNAIDS - eine Unterorganisation der UN im Kampf gegen Aids.
  • 1997: In den USA wird erstmals über einen Rückgang der Zahl der Aids-Todesfälle berichtet.
  • 2000: Immer häufiger wird auch öffentlich das Problem thematisiert, dass HIV-Betroffene in Entwicklungsländern aus Kostengründen keinen Zugang zu wirksamen Medikamenten haben.
  • 2003: Der erste Fusionshemmer kommt als vierte Klasse von Aids-Medikamenten in den USA auf den Markt.
  • 2010: Das Einreiseverbot für HIV-Positive in die USA wird nach 22 Jahren abgeschafft.
  • 2011: Weltweit ist die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen, wie UNAIDS mitteilt. (dapd)