Görlitz (dapd). Aus der Sicht eines Laien sieht das etwas klobige Gerät wie ein Überbleibsel aus der ersten Computergeneration der 1980er Jahre aus. Doch der Eindruck täuscht. Bei genauer Betrachtung wird klar, dass die Maschine im leidgeplagten Afrika einen professionellen Umgang mit dem tödlichen HI-Virus ermöglicht. Aids-Kranke erfahren mit dem sogenannten CyFlow Counter der Görlitzer Firma Partec, wie stark das Virus ihr Immunsystem angreift und welche Medikamente nötig sind.

Vom ostsächsischen Unternehmenssitz aus werden die Aids-Tester in über 100 Länder verschickt - ein Großteil nach Afrika. Mittlerweile kommen bei drei Millionen von weltweit jährlich 7,4 Millionen Patiententests die Partec-Geräte zum Einsatz. "Damit sind wir in diesem Bereich Weltmarktführer", sagt Unternehmenschef Roland Göhde. Von den USA über Japan und Indien bis nach Nigeria und Botswana unterhält die Firma insgesamt 16 Niederlassungen.

Den Immunstatus von HIV-Infizierten und Aids-Kranken zu bestimmen, ist keine Besonderheit. Da das Virus das Immunsystem der Erkrankten angreift, ist es für den alltäglichen Umgang mit der Krankheit wichtig zu erfahren, wie effektiv die Abwehrkräfte der Betroffenen sind. Dafür wird die Anzahl von bestimmten weißen Blutkörperchen, den CD4-Helferzellen, gemessen. Sinkt ihre Zahl, müssen die Patienten entsprechende Medikamente nehmen, um ihr Immunsystem wieder zu stärken.

Angesichts der guten medizinischen Infrastruktur sind solche Tests in westlichen Ländern Normalität. In Afrika waren sie stattdessen lange Zeit unüblich. "Wenn dort überhaupt getestet wurde, waren die Kosten extrem hoch. Nur wenige Menschen konnten es sich leisten, ihren Immunstatus zu überprüfen", sagt Göhde. Seine Firma entschied sich dafür, deutlich billigere Produkte herzustellen, als es die großen amerikanischen Unternehmen taten.

Das Ergebnis ist der CyFlow Counter. Er senkt die Kosten um ein Vielfaches gegenüber den herkömmlichen Geräten. "Früher mussten jährlich 160 Euro pro Patient für die Tests gezahlt werden. Jetzt sind es nur noch acht Euro", erklärt Göhde. Das 17 Kilogramm schwere Gerät braucht nur einen Tropfen Blut und etwas mehr als 15 Minuten Zeit, um die genaue Anzahl der wichtigen CD4-Zellen zu bestimmen. Herzstück des Gerätes ist ein Lasersystem, dass etwa 100.000 Zellen pro Minute erfassen kann.

Durch das handliche Format kann die Maschine zudem leicht transportiert und auch in abgelegene Regionen gebracht werden. "Wenn man mit der Therapie und Diagnostik die Betroffenen in den ländlichen Gebieten nicht unmittelbar erreicht, kann keine kontinuierliche Therapierung realisiert werden", sagt Göhde. Seien in der Vergangenheit lange Fußmärsche nötig gewesen, um zur Behandlung in die nächste Stadt zu kommen, könnten die Tests jetzt auch vor Ort vorgenommen werden.

Während die betroffenen Menschen in Afrika und Asien von den drastischen Kostenreduzierungen und Vereinfachungen profitieren, kämpfen die Mitbewerber von Partec um ihre Geschäftsanteile. "Anfangs wurden wir unterschätzt. Da wir aber erfolgreich sind, mussten die anderen ihre Preise deutlich senken", sagt Göhde. Zudem würden die Mitbewerber immer wieder Druck auf Regierungen und Vertriebspartner ausüben, um einen offenen Wettbewerb zu verhindern. "Das ist ein knallhartes Geschäft."

Einschüchtern lässt sich das Unternehmen davon aber nicht. Auch wenn es in erster Linie um profitables Wirtschaften und Geldverdienen gehe, spielten auch die menschlichen Aspekte und die Hilfe für die Infizierten eine Rolle. "Das ist eine unglaubliche Motivation für die tägliche Arbeit", sagt Göhde. Mittlerweile gibt es eine Weiterentwicklung des CyFlow Counters. Das neue Modell wiegt nur noch vier Kilogramm, ist wesentlich handlicher und kann sogar mit einem Solarmodul betrieben werden.Aus der Sicht eines Laien sieht das etwas klobige Gerät wie ein Überbleibsel aus der ersten Computergeneration der 1980er Jahre aus. Doch der Eindruck täuscht. Bei genauer Betrachtung wird klar, dass die Maschine im leidgeplagten Afrika einen professionellen Umgang mit dem tödlichen HI-Virus ermöglicht. Aids-Kranke erfahren mit dem sogenannten CyFlow Counter der Görlitzer Firma Partec, wie stark das Virus ihr Immunsystem angreift und welche Medikamente nötig sind.

Vom ostsächsischen Unternehmenssitz aus werden die Aids-Tester in über 100 Länder verschickt - ein Großteil nach Afrika. Mittlerweile kommen bei drei Millionen von weltweit jährlich 7,4 Millionen Patiententests die Partec-Geräte zum Einsatz. "Damit sind wir in diesem Bereich Weltmarktführer", sagt Unternehmenschef Roland Göhde. Von den USA über Japan und Indien bis nach Nigeria und Botswana unterhält die Firma insgesamt 16 Niederlassungen.

Den Immunstatus von HIV-Infizierten und Aids-Kranken zu bestimmen, ist keine Besonderheit. Da das Virus das Immunsystem der Erkrankten angreift, ist es für den alltäglichen Umgang mit der Krankheit wichtig zu erfahren, wie effektiv die Abwehrkräfte der Betroffenen sind. Dafür wird die Anzahl von bestimmten weißen Blutkörperchen, den CD4-Helferzellen, gemessen. Sinkt ihre Zahl, müssen die Patienten entsprechende Medikamente nehmen, um ihr Immunsystem wieder zu stärken.

Angesichts der guten medizinischen Infrastruktur sind solche Tests in westlichen Ländern Normalität. In Afrika waren sie stattdessen lange Zeit unüblich. "Wenn dort überhaupt getestet wurde, waren die Kosten extrem hoch. Nur wenige Menschen konnten es sich leisten, ihren Immunstatus zu überprüfen", sagt Göhde. Seine Firma entschied sich dafür, deutlich billigere Produkte herzustellen, als es die großen amerikanischen Unternehmen taten.

Das Ergebnis ist der CyFlow Counter. Er senkt die Kosten um ein Vielfaches gegenüber den herkömmlichen Geräten. "Früher mussten jährlich 160 Euro pro Patient für die Tests gezahlt werden. Jetzt sind es nur noch acht Euro", erklärt Göhde. Das 17 Kilogramm schwere Gerät braucht nur einen Tropfen Blut und etwas mehr als 15 Minuten Zeit, um die genaue Anzahl der wichtigen CD4-Zellen zu bestimmen. Herzstück des Gerätes ist ein Lasersystem, dass etwa 100.000 Zellen pro Minute erfassen kann.

Durch das handliche Format kann die Maschine zudem leicht transportiert und auch in abgelegene Regionen gebracht werden. "Wenn man mit der Therapie und Diagnostik die Betroffenen in den ländlichen Gebieten nicht unmittelbar erreicht, kann keine kontinuierliche Therapierung realisiert werden", sagt Göhde. Seien in der Vergangenheit lange Fußmärsche nötig gewesen, um zur Behandlung in die nächste Stadt zu kommen, könnten die Tests jetzt auch vor Ort vorgenommen werden.

Während die betroffenen Menschen in Afrika und Asien von den drastischen Kostenreduzierungen und Vereinfachungen profitieren, kämpfen die Mitbewerber von Partec um ihre Geschäftsanteile. "Anfangs wurden wir unterschätzt. Da wir aber erfolgreich sind, mussten die anderen ihre Preise deutlich senken", sagt Göhde. Zudem würden die Mitbewerber immer wieder Druck auf Regierungen und Vertriebspartner ausüben, um einen offenen Wettbewerb zu verhindern. "Das ist ein knallhartes Geschäft."

Einschüchtern lässt sich das Unternehmen davon aber nicht. Auch wenn es in erster Linie um profitables Wirtschaften und Geldverdienen gehe, spielten auch die menschlichen Aspekte und die Hilfe für die Infizierten eine Rolle. "Das ist eine unglaubliche Motivation für die tägliche Arbeit", sagt Göhde. Mittlerweile gibt es eine Weiterentwicklung des CyFlow Counters. Das neue Modell wiegt nur noch vier Kilogramm, ist wesentlich handlicher und kann sogar mit einem Solarmodul betrieben werden.

dapd