Witten. .
Zur Unterstützung der bundesweiten Kampagne „Positiv zusammen leben - Aber sicher!“ hat der Kreis anlässlich des Welt-Aidstages am 1. Dezember aufgerufen. die zahl der HIV-Neuinfektionen im EN-Kreis wird auf jährlich zehn geschätzt.
Die Kampagne rückt HIV-positive Menschen in den Blickpunkt. Mit Fragen wie „HIV-positiv und Mutter sein?“ oder „HIV-positiv und Arbeiten?“ stellen sie sich nach Angaben von Kreis-Aidsberaterin Maria Roth mutig in die Öffentlichkeit. Ziel sei es, Stigmatisierung und Diskriminierung abzubauen und den HIV-Virus und die Krankheit Aids zum Thema zu machen. „So lange Menschen die Befürchtung haben, den Arbeitsplatz oder Familien und Freunde zu verlieren, werden sie ihre Infektion nicht offen legen. Es ist an uns, ihnen zu zeigen. dass sie ein Teil unserer Gesellschaft sind“, erklärt Roth.
Um gerade junge Menschen zu erreichen und für das nach wie vorhandene Risiko zu sensibilisieren, hat sie für Anfang Dezember mit Daniela Podszus und Astrid Kassette von „pro familia eine Aktion im Gevelsberger „filmriss“ und im Burg-Kino Witten organisiert. Ab Donnerstag werden dort Schüler der Klassen 9 und 10 erwartet, auf dem Programm steht der Film „Same same but different“.
Regisseur Detlef Buck präsentiert in diesem Streifen einfühlsam und mit atmosphärischen Bildern die wahre Geschichte eines außergewöhnlichen Paares. Ausgangspunkt ist ein junger Deutscher, der sich auf einer Asienreise in eine Kambodschanerin verliebt. Als sich herausstellt, dass sie HIV-positiv ist, beginnt für die beiden ein Kampf gegen scheinbar unüberwindbare Widerstände.
Die Aktionen rund um den Welt-Aids-Tag sollen auch deutlich machen, dass ein positives Testergebnis heute nicht mehr mit einem Todesurteil gleichzusetzen ist. Durch neue Therapien sind nach Angaben der Aids-Beraterin die Lebenserwartungen und die Lebensqualität der meisten Menschen mit HIV deutlich gestiegen. „Dies darf natürlich nicht zu unnötigen Leichtsinn führen. Nach wie vor ist Aids gefährlich und Vorbeugung spielt eine entscheidende Rolle“, so Roth. Die Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeige aber, wo gesellschaftlich angesetzt werden müsse. Es gelte, durch Wissensvermittlung Vorurteile abzubauen und damit solidarisches Verhalten zu erreichen.
Für das laufende Jahr schätzt das Robert-Koch-Institut die Zahl der Menschen, die in Deutschland mit HIV/AIDS leben, auf 73 000. Die HIV-Neuinfektionen für 2011 werden auf 2 700 geschätzt. In Nordrhein Westfalen leben zurzeit etwa 14 000 HIV-positive Menschen, die Zahl der Neudiagnosen lag 2010 bei 680. 2700 Menschen in NRW sind an Aids erkrankt. An HIV und Aids starben in NRW im letzten Jahr 160 Menschen, seit 1982 waren es 6300.
Die anonyme Aids-Beratung des Fachbereichs „Soziales und Gesundheit“ findet montags von 14 bis 15.30 Uhr im Schwelmer Kreishaus, Hauptstr. 92, und dienstags von 9 bis 12 und von 14 bis 15.30 Uhr in der Wittener Nebenstelle, Schwanenmarkt 5-7, statt.
Alle Fragen zum HI-Virus, zu Aids oder zum Antikörpertest beantwortet Maria Roth persönlich, telefonisch oder per e-Mail. 02336/93 2432, E-Mail: M.Roth@en-kreis .de.
Weitere Ansprechpartner sind die Aids-Initiative EN, 02332/555392, und die Beratungsstellen von pro familia, in Witten unter 02302/699 190 erreichbar.