Essen. . Runter mit dem Übergewicht, gesünder essen, mehr bewegen und dem Stress regelmäßig das Stoppschild zeigen. Wer unter Bluthochdruck leidet, kann selbst viel zum Behandlungserfolg beitragen. Ärzte beklagen, dass Hinweise auf einen gesunden Lebensstil von Patienten oft nicht ernst genommen werden.
Medikamente helfen, einen hohen Blutdruck zu senken. Betroffene können darüber hinaus selbst viel zum Behandlungserfolg beitragen. Denn für die Therapie und die Vorbeugung (!) eines Bluthochdrucks ist ein gesunder Lebensstil von großer Bedeutung. So abgedroschen es klingt, so wichtig ist es.
So sollten sich Übergewichtige langsam aber stetig von überflüssigen Pfunden trennen, mit einer gesunden Ernährung und einem mäßigen Alkoholkonsum. Auch Nichtraucher tun ihrem Körper einen großen Gefallen. Denn Rauchen, ein hoher Alkoholkonsum und zu viele Kilos begünstigen einen Bluthochdruck.
Wichtig ist in unseren bewegungsarmen Zeiten auch regelmäßiger Ausdauersport. Optimal sind fünf Mal in der Woche 30 Minuten, zum Beispiel Radfahren, Schwimmen oder Walken. Aber auch flottes Gehen zählt. Nicht zuletzt kann Stress den Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Was man ja schon ahnt, wenn man zu jemanden „Ruhig Blut“ sagt. Eine regelmäßige gezielte Entspannung hilft – und wieder auch Sport.
Langsam und dann nachhaltig abnehmen
Zurück zum Übergewicht: In einer Gesellschaft, in der mehr als jeder zweite Erwachsene zu viel wiegt, ist dies für die Gesundheit keine unwichtige Größe. „Beim Abnehmen ist von Wunderdiäten abzuraten, die einen schnellen mühelosen Weg zum Wunschgewicht versprechen“, betont Kardiologe Prof. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Denn diese hätten meist den gefürchteten „Jo-Jo-Effekt“ zur Folge. Besser wäre es, langsam und nachhaltig abzunehmen, möglichst mit einer Ernährungsumstellung.
Meint: Viel Gemüse, Salat, Obst, Vollkornprodukte, wenig mageres Fleisch, mehr Fisch, Raps- und Olivenöl essen. Denn wissenschaftlich belegt ist, dass eine Ernährung mit viel Gemüse, Obst und fettarmen Milchprodukten den Blutdruck senken kann.
Auch zu viel Salz erhöht den Blutdruck
Viel Salz erhöht dagegen den Blutdruck. Mehr als zwei Gramm täglich sollten es nicht sein. „Wir essen in Deutschland aber 10 bis 12 Gramm am Tag, Salz, das oft auch in Fertiggerichten, der Wurst oder im Knabberkram versteckt ist“, so Hans-Joachim Trappe, Professor für Innere Medizin und Kardiologie an der Ruhr-Universität Bochum. Müssten Blutdruck-Medikamente eingenommen werden, ermögliche der gesunde Lebensstil, mit weniger Tabletten oder einer niedrigeren Dosierung auszukommen. Trappe: „Was im Interesse eines jeden Patienten sein müsste, weil sich dadurch automatisch die Nebenwirkungen der Medikamente verringern.“
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Menschen mit Bluthochdruck sollten ihren Blutdruck in regelmäßigen Abständen selbst kontrollieren und die Werte aufschreiben, etwa in einen Blutdruck-Pass. Auch wenn der Blutdruck gut eingestellt ist und man sich wohlfühlt, sind regelmäßige Kontrollen beim Arzt, zum Beispiel in sechsmonatigen Abständen, nötig. Wie man seinen Blutdruck zu Hause richtig misst, erklärt einem der Arzt.
Was Medizinern Kopfschmerzen macht: Hinweise auf den Stellenwert eines gesunden Lebensstils verhallen bei vielen Patienten wie Schall und Rauch. Denn Bluthochdruck ist zwar unbehandelt gefährlich, tut aber nicht weh.