Düsseldorf. . Das Risiko für Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Krankheiten kann unter anderem am Puls erkannt werden. Um diesen regelmäßig zu messen, muss man nicht zum Arzt, denn es ist auch ganz einfach zuhause möglich. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Für ihre Gesundheit wollen viele Deutsche mehr tun - das bestätigen zahlreiche Umfragen. Doch nicht einmal jeder zweite Bundesbürger stellt sich regelmäßig auf die Waage, und auf die Cholesterin- und Blutzuckerwerte achtet höchstens ein Drittel der Bevölkerung. Dies ist das kürzlich vorgestellte Ergebnis einer Studie, die das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) durchgeführt hat. Dabei kann jeder mit wenig Aufwand daheim einiges feststellen.

Zum Beispiel durch eine regelmäßige Pulsmessung, denn ein unregelmäßiger Ruhepuls ist einer der wichtigsten Indikatoren zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Schon eine Steigerung von zehn Herzschlägen über dem normalen Ruhepuls kann das Sterberisiko um 25 Prozent erhöhen, das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Das regelmäßige Messen des eigenen Pulses kann auch Schlaganfall-Vorboten aufzeigen. Deshalb sollten Menschen über 65 Jahren oder Patienten mit Bluthochdruck diese einfache Vorsorgemaßnahme laut der Deutschen Herzstiftung ergreifen.

Puls darf nicht mit dem Daumen gemessen werden

Zur Messung des Pulses sollte der Unterarm des Pflegebedürftigen ruhig und bequem gelagert werden. Gemessen beziehungsweise gefühlt wird mit den Fingerkuppen von Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Diese drei Finger sind an die Handgelenkinnenseite des Pflegebedürftigen anzulegen, in die Vertiefung zwischen Speiche und Sehnenstrang. Der Puls darf nicht mit dem Daumen gemessen werden, da der Daumen einen tastbaren Eigenpuls hat und es so leicht zu Messfehlern kommen kann. Sobald der Puls ertastet wird, werden die Schläge 60 Sekunden lang gezählt. Bei einem regelmäßigen Puls reicht eine Zählung über einen Zeitraum von 15 Sekunden, das Ergebnis ist dann mit vier malzunehmen.

Bei einem unregelmäßigen Herzschlag sollte in jedem Fall 60 Sekunden lang durchgezählt werden. Ein Ruhepuls um die 60 Schläge pro Minute ist normal. Treten trotz korrekter Messung deutliche Unregelmäßigkeiten auf oder liegt der Puls dauerhaft unter 40 oder über 120 Schlägen pro Minute, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.

Auf den richtigen Zeitpunkt der Messung achten

Er kann der Ursache auf den Grund gehen und mit einer entsprechenden Therapie gegensteuern. Unter Umständen kann auch die Überwachung des Blutdrucks sinnvoll sein. Damit er zu Hause richtig gemessen wird, sind einige Regeln zu beachten. Wichtig ist zum Beispiel der Zeitpunkt der Messung, sie sollte nach drei- bis fünfminütiger Entspannung in einem ruhigem Raum durchgeführt werden. Denn Anstrengungen und Aufregungen können den Blutdruck kurzfristig in die Höhe treiben.

Die Messung hat außerdem vor der morgendlichen Einnahme von Medikamenten zu erfolgen, da hohe Morgenwerte ein erhöhtes Risiko darstellen und die Medikamente in diesem Fall meist angepasst werden müssen. Optimal ist ein Druckwert im nicht belasteten Zustand von 120/80 mmHg, als 'normal' wird ein Wert von 129/84 mmHg bezeichnet. Ein leicht erhöhter Blutdruck liegt laut des Berufsverbandes Deutscher Internisten vor, wenn die Messwerte zwischen 140 bis 159/90 bis 99 mmHg betragen.

Biologisches Herzalter kann online errechnet werden

Bei höheren Werten spricht man von mittelgradig erhöhtem (160-179/100-109 mmHg) bis schwerem Bluthochdruck (mehr als 180/mehr als 110 mmHg). Ist der obere Messwert geringer als 100 mmHg, gilt der Blutdruck als zu niedrig. Auch sein Herzalter kann man Zuhause feststellen, und zwar online. Auf der Seite www.herzalter.de sind dafür Fragen zur eigenen Gesundheit zu beantworten, was wenige Minuten dauert. Aus den Antworten wird das biologische Alter des Herzens berechnet. Der Test wurde zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Boston entwickelt und von Becel im Rahmen seiner Aufklärungskampagne zur Verfügung gestellt.

Die Aktion wird von der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DGPR) unterstützt. Wer noch mehr in den eigenen vier Wänden herausfinden will, findet unter www.zuhausetest.de Anregungen zu einer Reihe verschiedener Tests.