Düsseldorf. . Eine Krankenkasse hat die Deutschen nach ihren Ängsten vor Krankheiten gefragt. Demnach fürchten sich die meisten Menschen, an Krebs zu erkranken. Stark zu nimmt die Furcht vor Depressionen.

Die Angst vor Burnout und Depressionen ist in Deutschland deutlich gewachsen. Bei einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK gaben 36 Prozent der Befragten an, dass sie sich vor psychischen Erkrankungen fürchten, wie die Krankenkasse in Düsseldorf mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch 30 Prozent. Als Grund vermutete DAK-Sprecher Rainer Lange die Berichterstattung über Prominente mit Burnout oder Depressionen.

Besonders groß ist die Furcht vor psychischen Erkrankungen in Nordrhein-Westfalen. Dort gaben 39 Prozent aller Befragten an, Angst vor einer solchen Krankheit zu haben - gut ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr.

Große Angst auch vor schweren Unfällen

Am gefürchtetsten aber sei nach wie vor Krebs. 73 Prozent der befragten Bundesbürger fürchten sich vor solch bösartigen Tumoren, in NRW sind es sogar 75 Prozent. Die große Angst begründeten die meisten Befragten damit, dass die Krankheit jeden treffen könne und meist einen schweren Verlauf nehme.

Verbreitet ist bundesweit auch die Angst vor einem Unfall mit schweren Verletzungen, vor dem sich 57 Prozent der Befragten fürchten, dicht gefolgt von der Angst vor einem Schlaganfall und Alzheimer beziehungsweise Demenz (je 54 Prozent).

„Auffällig im Vergleich zum Vorjahr ist, dass bei den 14- bis 29-Jährigen die Angst vor Krebs sinkt, während sie gleichzeitig alle anderen Krankheiten mehr fürchten“, sagte DAK-Sprecher Lange. Gleichzeitig hätten weniger junge Menschen angegeben, dass sie die Krebsvorsorge nutzten.

Junge Menschen betreiben wenig Vorsorge

Auch ansonsten nehmen junge Menschen Prävention offenbar nicht so ernst wie ältere. Insgesamt betrachtet lebten unter 30-Jährige etwas ungesünder, heißt es in der Forsa-Umfrage. Zwar gaben 82 Prozent der 14- bis 29-Jährigen an, regelmäßig Sport zu treiben und damit etwas mehr als der Durchschnitt aller Befragten. Allerdings rauchen mehr von ihnen und achten nicht so sehr auf eine gesunde Ernährung und einen eingeschränkten Alkoholkonsum wie Ältere.

Insgesamt schätzten 88 Prozent der Befragten ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder eher gut ein. In NRW waren es sogar 90 Prozent, wovon 34 Prozent sehr zufrieden mit ihrer Gesundheit waren. Nur in Baden-Württemberg und Bayern wurde bei der Frage nach dem Gesundheitszustand öfter ein „sehr gut“ genannt.

Für die Umfrage hatte das Forsa-Institut im Oktober bundesweit rund 3.000 Menschen befragt. (dapd)