Tokio. . Nach dem verheerenden Reaktor-Unfall von Fukushima startet jetzt ein Massengesundheitstest bei Kindern und Jugendlichen. Die Ärzte untersuchen bei 360.000 Menschen, ob die Strahlung die Schilddrüse geschädigt hat.

In der Region rund um das beschädigte japanische Atomkraftwerk Fukushima haben Ärzte am Sonntag mit einer medizinischen Untersuchung von Kindern und Jugendlichen begonnen. Nach Angaben der Behörden in der Präfektur Fukushima sollen rund 360.000 Menschen unter 18 Jahren auf Unregelmäßigkeiten in der Schilddrüse getestet werden.

Die Behörden kündigten an, die Patienten für den Rest ihres Lebens regelmäßigen Folgetests zu unterziehen. Demnach hatten Eltern die Tests gefordert, da nach dem Atomunglück von Tschernobyl im Jahr 1986 zahlreiche Fälle von Schilddrüsenerkrankungen bekannt geworden waren.

Erste Auffälligkeiten

Ein Gutachten von Ärzten aus Fukushima hatte kürzlich ergeben, dass bei zehn von 130 in Sicherheit gebrachten Kindern hormonelle und andere Unregelmäßigkeiten in der Schilddrüse festgestellt wurden. Die Ärzte sagten jedoch, dass sie auf der Basis dieser Patienten derzeit noch keine Verbindung zwischen den Schilddrüsenproblemen und der Atomkatastrophe herstellen könnten.

Durch ein verheerendes Erdbeben und einen anschließenden Tsunami war die Atomanlage in Fukushima Mitte März schwer beschädigt worden. Daraufhin hatte es dort eine Reihe schwerer Atomunfälle gegeben. (afp)