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Gregor Mendel ist ein bedeutender Naturforscher, der die nach ihm benannten Mendelschen Regeln der Vererbung entdeckte. Er wurde am 20. Juli 1822 geboren. Google widmet ihm zum Geburtstag ein Doodle.
Gregor Mendel war zunächst Lehrer, dann Abt des Augustinerklosters Brünn. Er führte im Klostergarten umfangreiche botanische Vererbungsforschungen durch. Er kreuzte Varietäten derselben Pflanzenart (Erbsen, Bohnen) und führte künstliche Befruchtungen durch. Im Laufe der Jahre entstanden 13 000 Bastardpflanzen. Zu seinen Lebzeiten blieben die Resultate seiner Experimente und Aufzeichnungen unbeachtet, erst 16 Jahre nach seinem Tode kamen andere Forscher zu den selben Schlüssen. Gregor Mendel zu Ehren wurden dann die entdeckten Vererbungsregeln für Mensch, Tier und Pflanze die «Mendelschen Gesetze» genannt.
Der österreichische Naturforscher wurde am 20. Juli 1822 in Heinzendorf/Troppau geboren. Google widmet ihm zum Geburtstag ein Doodle.
Gregor Mendel kreuzte im Kloster Altbrünn Varietäten von Erbsen
Zur gleichen Zeit, als Gregor Mendel im Kloster Altbrünn (heute im tschechischen Brno) verschiedene Varietäten von Erbsen kreuzte und so die Grundprinzipien der Vererbung entdeckte, erschien «Die Entstehung der Arten» von Charles Darwin. Kampf ums Dasein, Überleben des Tüchtigsten, scharfer Wettbewerb - die von Darwin für seine Evolutionstheorie verwendeten Begriffe weisen ihn als Kind des Frühkapitalismus aus.
Von Anfang an faszinierte Darwin immer die Abweichung von der Regel, individuelle Besonderheiten einer Pflanzenart, die bei regelmäßigem Auftreten als Varietät bezeichnet werden. War das wirklich nur ein «Lustspiel des Schöpfers», wie es noch Darwins botanischer Mentor John Stevens Henslow (1796-1861) zu erklären versuchte?
In seinem Hauptwerk über «Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl» (On the Origin of Species by Means of Natural Selection) kommt Darwin zu einem anderen Ergebnis: Varietäten seien «nichts anderes als werdende Arten». Heute können wir kaum nachvollziehen, wie atemberaubend diese Erkenntnis für die Menschen im 19. Jahrhundert war: Die Natur ist nicht das Ergebnis eines einmaligen göttlichen Schöpfungsaktes, sondern regeneriert sich immer wieder neu in einem bis heute nicht abgeschlossenen Prozess.
Die Einsicht dazu kam Darwin bei der Beobachtung von Vieh- und Pflanzenzüchtern. Indem diese stets die ihnen besonders erwünschten Exemplare einer Art weitervermehrten, gelang ihnen die gezielte Züchtung von Varietäten: «Wir sehen das deutlich an der zunehmenden Größe und Schönheit unserer Stiefmütterchen, Rosen, Pelargonien, Dahlien und anderen Pflanzen», schrieb Darwin und hielt seine eigenen Versuche fest: «So zog ich z.B. 233 Kohlsämlinge aus Pflanzen verschiedener Varietäten.»
Im Prozess der Evolution zählen nicht farbenfrohe Blüten oder besonders große Früchte, sondern der Nutzen für das Überleben und die Vermehrung der Art. Vorteilhafte Änderungen werden beibehalten, nachteilige verschwinden wieder. Für Darwin war das Wirken des Züchters grundsätzlich mit dem der Natur vergleichbar: «Wenn der schwache Mensch schon durch künstliche Zuchtwahl so vieles erreichen kann, sehe ich keine Grenze für die ... Anpassungsfähigkeit der organischen Wesen ... durch natürliche Zuchtwahl», also im Prozess der Evolution. (ap)