Berlin/Düsseldorf. . Mit der Lieferung mit dem offenbar mit Ehec-Keimen verseuchten Bockshornkleesamen kam auch eine Ladung Kümmelsamen nach Deutschland. Es gebe aber keine Hinweise auf eine Verunreinigung des Kümmels, beruhigen die Behörden. Unterdessen scheint die Ehec-Epidemie in Deutschland weitgehend überwunden.
Zusammen mit den offenbar Ehec-belasteten Bockshornkleesamen ist auch eine Ladung Kümmelsamen nach Deutschland gelangt. Im Dezember 2009 habe der ägyptische Exporteur Organic Green insgesamt 15 Tonnen Bockshornkleesamen und zwei Tonnen Kümmel an den Großimporteur Aga Saat in Nordrhein-Westfalen geliefert, sagte ein Sprecher des NRW-Verbraucherschutzministeriums auf dapd-Anfrage und bestätigte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“.
Die Kümmelsamen seien nicht vom Markt genommen worden, weil von ihnen keine Gefahr ausgehe, sagte der Sprecher. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass Kümmel verunreinigt wurde, hieß es auf Nachfrage von DerWesten. „Es gibt weder Schilderungen, noch Laborberichte, die das vermuten ließen“, so der Sprecher des Verbraucherschutzministeirums. Darüber hinaus hätten die europäischen Behörden den Import von Kümmelsamen nicht verboten.
Keine Hinweise auf eine Kontamination
Eine Sprecherin des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) sagte auf dapd-Anfrage, es sei zwar nicht auszuschließen, dass es zu einer Kreuzkontamination gekommen sei. Es gebe aber bislang keinerlei Hinweise darauf. Derzeit gehe es hauptsächlich darum, die Bockshornkleesamen vom Markt zu nehmen.
Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) haben Kümmelsamen bei der Aufklärung der Erkrankungswelle keine Rolle gespielt. Zwar sei bislang in keiner Laborprobe der gefährliche Ehec-Erreger auf Bockshornkleesamen nachgewiesen worden. Die Untersuchungen der Forscher wiesen jedoch mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ auf diese Samen als Verursacher der Epidemie hin, sagte eine BVL-Sprecherin in Berlin.
Ehec-Epidemie wohl gestoppt
Mehr als zweieinhalb Monate nach ihrem Ausbruch scheint die Ehec-Epidemie in Deutschland gestoppt. So wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) von Donnerstag auf Freitag vergangene Woche bundesweit keine neuen Infektionsfälle übermittelt. Seit Ausbruch der Epidemie Anfang Mai sind den Angaben zufolge damit bundesweit 4.335 Personen an dem gefährlichen Darmkeim erkrankt, 859 von ihnen litten am Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS).
Deutschlandweit sind 48 Menschen im Zusammenhang mit dem aggressiven Bakterium gestorben. Die meisten EHEC-Neuerkrankungen gab es am 22. und 23. Mai mit jeweils 161 neuen Fällen. Die meisten neuen HUS-Fälle gab es am 21. Mai mit 63 Neuerkrankungen. (dapd/shu)