Berlin. Die Sucht nach Zigaretten ist anscheinend genetisch bedingt. Einer Studie zu Folge gibt es im Gehirn eine bestimmte Region, die durch Nikotin aktiviert wird. Starke Raucher besitzen dort eine mutiertes Gen, das die Gefahr erhöht, abhängig zu werden.
Es ist anscheinend genetisch bedingt, dass Rauchen süchtig macht. Forscher des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) haben nun einen entsprechenden Nachweis für einen genetischen Mechanismus in einer Region des Zwischenhirns geliefert. Basis für die Arbeit war ein Studienergebnis von vor zwei Jahren, nachdem genetische Veränderungen in einem bestimmten Gencluster Risikofaktoren für Nikotinabhängigkeit und Lungenkrebs sind.
Wie sich mit Lungenkrebs leben lässt
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In der Gehirnregion Habenula (lat. für kleine Zügel) sitzt ein spezifischer Rezeptor für den Botenstoff Aceytlcholin, der von diesem Gencluster gebildet wird. Der Rezeptor wird unter anderem bei Rauchern von Nikotin aktiviert. Die Forscher analysierten das Gencluster, das aus drei Genen besteht. Ein Gen davon ist alpha5. Starke Raucher besitzen eine Punktmutation in diesem Gen und laufen daher eher Gefahr nikotinabhängig zu werden und Lungenkrebs zu entwickeln, als Menschen, die diese Genmutation nicht haben.
Ausbalancierte Aktivität beider Gene
Ein zweites Gen in dieser Untergruppe des Rezeptors ist das Gen beta4. In Versuchen an Mäusen aktivierten die Wissenschaftler das beta4 Gen, und es zeigte sich, dass diese Mäuse eine starke Abneigung gegen Nikotin entwickelten. Schalteten die Forscher jedoch mit Hilfe eine Virus die mutierte Variante des alpha5-Gens an, hatten diese Mäuse bereits nach zwei Wochen ihren Widerwillen gegen Nikotin überwunden.
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