München.
Asthma und Allergien werden oft in einem Atemzug genannt. Forscher fanden jetzt jedoch heraus, dass beide Erkrankungen auf unterschiedliche Weise entstehen.
Asthma und Allergien haben offenbar unterschiedliche Entstehungsmechanismen. Ein internationales Forscherteam unter deutscher Beteiligung hat sechs genetische Risikofaktoren für Asthma gefunden, wie das Helmholtz Zentrum München und die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) am Donnerstag mitteilten. Die Studie zeige, dass anders als bisher vermutet nur ein geringer Zusammenhang zwischen Asthma und Genvarianten besteht, die zu einer erhöhten Konzentration des Antikörpers Immunglobulin E führen, der auch bei Allergien eine große Rolle spielt.
Diese Daten weisen nach Angaben der Forscher darauf hin, dass dem Asthma und Allergien unterschiedliche Mechanismen zugrunde liegen. Die Studie habe aber auch gezeigt, dass nur etwa 38 Prozent des bei Kindern auftretenden Asthmas mit diesen genetischen Varianten erklärt werden kann, erklärte Erika von Mutius vom Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU. Dies hebe die zusätzliche Bedeutung der Umweltfaktoren indirekt hervor.
Für die Studie erforschten deutsche Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen aus zahlreichen Ländern den Zusammenhang von Asthma und genetischen Anlagen. Insgesamt wurden mehr als 26.000 Menschen untersucht. Weltweit leiden bis zu hundert Millionen Menschen an Asthma bronchiale, das durch genetische und umweltbedingte Faktoren verursacht wird. In den vergangenen beiden Jahrzehnten stieg die Zahl der Asthma-Patienten stark an. In manchen Regionen sind bis zu 35 Prozent der Bevölkerung betroffen, während nur etwa fünf bis zehn Prozent der Deutschen an Asthma erkrankt sind. (afp)