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Im Park ein Sonnenbad genießen, Beach-Volleyball spielen oder am Strand ein Buch lesen. So genießen viele den Sommer. Doch für immer mehr Menschen ist das ein Gesundheitsrisiko, denn sie leiden an einer Sonnenallergie.

Wer nach dem Sonnenbad Pickelchen, Rötungen, juckenden Bläschen und Quaddeln auf der Haut entdeckt, kann an einer Sonnenempfindlichkeit, oft auch als Sonnenallergie bezeichnet, leiden. Selten ist diese Erkrankung nicht. Dermatologen schätzen, dass etwa jeder Zehnte empfindlich auf die warmen Strahlen reagiert.

Reaktion auf UV-Strahlung

Eine Allergie ist eine Überreaktion des körpereigenen Immunsystems. Eigentlich unschädliche Stoffe erkennt der Körper als schädlich und bekämpft sie. Fälschlich erkennt er mitunter aber auch Stoffe, die eigentlich ungefährlich sind. Ob diese Reaktion auch bei der Sonnenallergie stattfindet, ist noch nicht hundertprozentig geklärt. „Die Ursachen der Sonnenallergie werden noch erforscht“, sagt Reinhard Mrotzek, Dermatologe und Allergologe aus Datteln. „Vermutet wird aber, dass entzündliche Prozesse mitverantwortlich sind“, sagt Mrotzek.

Dabei sind nicht nur UV-Licht Schuld, sondern auch Reaktionen der Haut auf Sonne in Verbindung mit Kosmetika oder Medikamenten.

Oft sind die Körperstellen betroffen, die am stärksten den Sonnenstrahlen ausgesetzt sind wie:

• Hals

• Dekolletee

• Arme

• Handrücken

• Beine

• Gesicht

Was tun bei Sonnenallergie? „Wichtig ist natürlich, zum Hautarzt zu gehen“, sagt Mrotzek. „Denn die roten Pusteln können auch auf dringend zu behandelnde Hauterkrankungen hinweisen.“ Unbedingt abzuraten sei von einer Selbstmedikation, denn sie könne die Beschwerden weiter verschlimmern.

Sonne meiden

Auch wenn’s schwer fällt. Wer unter der Allergie leidet, sollte versuchen, die Sonne zu meiden. Ist das nicht möglich, ist es wichtig, die Haut bestmöglich vor UV-Strahlen zu schützen, beispielsweise:

• Sonnencreme mit Faktor 50 sowie einen hohen UVA-Schutz benutzen

• einen Sonnenhut tragen

• den Körper mit Kleidung bedecken

Vorbeugung durch Vitamine umstritten

Gemüse kann als Radikalfänger wirken. (Bild: Imago)
Gemüse kann als Radikalfänger wirken. (Bild: Imago) © imago stock&people

Viele Apotheker und Ärzte raten vorbeugend zur Einnahme von Vitaminen wie Carotin, das in Möhren enthalten ist. Die Palette solche Präparate ist groß: Kalzium, Antihistamine, Fischölkapseln, Folsäure oder auch homöopathische Mittel. Die Wirksamkeit ist jedoch der Stiftung Warentest zufolge umstritten.

„Die beste Vorbeugung ist immer noch ein langsames Gewöhnen an die UV-Strahlen“, sagt Mrotzek. „Wenn die Strahlen auf die Haut treffen, werden Pigmente gebildet. Diese legen sich um die Zellen – ein körpereigener Sonnenschutz also.“ Außerdem werde die Haut durch Sonneneinstrahlung dicker. Mediziner bezeichnen das als Lichtschwiele. Eine Sonnencreme mit UVA- und UVB Filter, sowie Sonnenhut und Kleidung schützen die Haut zusätzlich und beugen damit vor.

„Da freie Radikale als Auslöser der Sonnenallergie in Verdacht stehen, sind Vitamine als Radikalfänger sicher nicht verkehrt“, sagt Mrotzek. Deshalb empfiehlt der Experte täglich Orangen, Äpfel, Tomaten zu essen oder grünen Tee zu trinken.