Essen/Düsseldorf. Wer regelmäßig zur Vorsorge-Untersuchung geht, kann Punkte sammeln und bekommt Zuschüsse. Beim Thema Fitnesstracker gehen die Meinungen auseinander.

Wenn Mitglieder der Techniker Krankenkasse etwas für ihre Gesundheit tun, werden sie belohnt. Zum Beispiel mit einem Zuschuss für einen Fitnesstracker wie die Apple Watch, im besten Fall gibt es bis zu 250 Euro. "Damit möchten wir einen zusätzlichen Anreiz für einen gesünderen Lebensstil schaffen", sagt TK-Sprecherin Beate Hanak. Im Vorfeld gab es allerdings Gegenwind, "wir krank ist das denn?" twitterte zum Beispiel Stephan Wiehler vom Tagesspiegel.

"Mit unserem Bonusprogramm spornen wir unsere Mitglieder an - nicht nur mit Geld, sondern auch mit vielen Extras für ein noch gesünderes Leben", sagt Hanak. Wer beispielsweise regelmäßig zum Gesundheits-Check-up geht, einen TK-Stressbewältigungskurs besucht oder sich die empfohlenen Schutzimpfungen abholt, sammelt Punkte. Je mehr Punkte, desto höher die Prämienstufe. Dann kann der Punktesammler wählen zwischen Geld oder einer TK-Gesundheitsdividende, worunter auch "Geräte zur Messung und Erfassung des Fitness- und Gesundheitszustandes" fallen. Ja, auch Apple-Waches sind damit gemeint.

Übrigens steht die Techniker Krankenkasse nicht allein mit dieser Idee da: Auch die AOK Nordost gewährt ihren Mitgliedern einen Zuschuss von maximal 50 Euro pro Kalenderjahr für Pulsmesser und Fitnesstracker. Das Geld ließe sich dann auch in eine Apple-Watch investieren.

Wer Apple-Watch sagt, muss auch Laufschuhe sagen?

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SPD-Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach hält den Bonus für "fragwürdig", gab gegenüber dem Spiegel an, dass die Kasse damit gut gebildete, junge und gesunde Mitglieder abwerben wolle. "Die Kassen könnten dann demnächst auch Laufschuhe bezuschussen", stichelte der Politiker weiter. Beate Hanak hält dagegen, dass die Kontrolle der persönlichen Fitness nicht nur eine Sache der U30-Generation sei. "Natürlich sind solche Geräte auch eine Spielerei für Jüngere. Aber die Generation, die mit Computern und Co. vertraut ist, wächst nach. Auch Leute um die 50 haben durchaus einen Nutzen davon."

Mit den Fitnesstrackern à la Apple-Watch kann der Träger seine tägliche Aktivität ablesen. Sie erinnern den Nutzer daran, dass es mal wieder Zeit wird aufzustehen, messen beim Training Dauer, Entfernung, Kalorien und Geschwindigkeit und sollen so zu neuen Höchstleistungen motivieren.