Essen. Immer öfter werden nachhaltige Weihnachtsbäume nachgefragt. Wir erklären, wann ein Baum Bio ist und worauf Käufer achten müssen.
- Was macht eine Tanne zu einem Bio-Weihnachtsbaum?
- Wie können Sie einen Baum aus nachhaltigem Anbau erkennen?
- Gibt es Zertifikate, Bio- oder Qualitätssiegel?
- Wo es die Bäume gibt, was sie kosten und alle weiteren Infos, haben wir für Sie gesammelt.
Bio-Weihnachtsbäume: Nachhaltiges Denken ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Doch wann ist ein Weihnachtsbaum wirklich nachhaltig? Wäre ein künstlicher Baum nicht besser? Was kosten nachhaltige Christbäume und wo gibt es sie überhaupt? Die wichtigsten Antworten finden Sie hier, in unserer Übersicht.
Ist ein künstlicher Weihnachtsbaum nachhaltig?
Nein. Aufgrund ihrer Produktion und langen Transportwegen belasten künstliche Weihnachtsbäume Umwelt und Klima. Die meisten Plastikweihnachtsbäume kommen aus China und werden von dort nach Deutschland importiert, wie der NABU NRW kritisiert. Damit ein künstlicher Weihnachtsbaum gegenüber einem echten Baum eine bessere Ökobilanz bekommt, müsste der Baum mindestens 15 Jahre lang genutzt werden. In der Realität würden künstliche Tannenbäume allerdings schon nach circa fünf Jahren ausgetauscht, weil sie ausbleichen und abgenutzt aussehen.
Wann ist ein Weihnachtsbaum Bio?
Käufer sollten laut NABU NRW auf das sogenannte FSC-Siegel oder die Label der ökologischen Anbauverbände achten, wenn sie ihren Weihnachtsbaum aussuchen. Dazu gehören auch Naturland-Weihnachtsbäume. Die Richtlinien für den Anbau dieser Bäume wurden von Naturland zusammen mit den Umweltverbänden Robin Wood, Greenpeace und BUND erarbeitet. Bäume von Bioland und Demeter haben ebenfalls Bio-Qualität.
Die Siegel garantieren, dass beim Anbau der Weihnachtsbäume keine Pestizide eingesetzt wurden. Stattdessen werden Konkurrenzpflanzen auf den Anbauflächen beispielsweise von Schafen gefressen, Schädlingsbefall wird auf natürliche Weise durch Insekten bekämpft. Für Käufer haben Bio-Weihnachtsbäume den Vorteil, dass sie in der Wohnung keine Pestizide ausdünsten und somit die Raumluft nicht belasten.
Label, die laut Robin Wood keinen Bio-Anbau garantieren, sind das PEFC-Forstlabel und das „Global GAP“. Bäume, die diese Siegel tragen, durften im Anbau mit Pestiziden und Dünger bearbeitet werden, was bei den Bio-Labeln nicht der Fall ist.
Gibt es weitere Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum?
Wer nicht jedes Jahr einen neuen Baum kaufen möchte und einen Balkon oder Garten hat, kann auch einen Weihnachtsbaum im Topf kaufen. Die Idee dahinter: Der Weihnachtsbaum behält seine Wurzeln und steht eingetopft das Jahr über im Freien. Zu den Feiertagen wird er ins Haus oder in die Wohnung geholt und anschließend wieder abgeschmückt und nach draußen gestellt. Wie das funktioniert, erklärt der NABU NRW.
Wichtig ist, den Baum vor seinem Umzug einige Tage in einer Garage oder im Keller aufzubewahren, damit er sich in der wärmeren Umgebung akklimatisiert. Anschließend erhöhen regelmäßiges Gießen, ein Platz in heller Umgebung und nicht direkt neben der Heizung die Überlebenschancen des Baumes.
Allzu lange sollte der Weihnachtsbaum allerdings nicht im Wohnzimmer stehen, damit er nicht mitten im Winter frisch austreibt. Bis zum nächsten Frühling sollte der Baum an einem kühlen, hellen und frostfreien Standort stehen, bevor er dann wieder ins Freie umziehen kann.
Wo kann man in der Nähe nachhaltige Weihnachtsbäume kaufen?
Die Umweltorganisation Robin Wood veröffentlicht jährlich eine Liste mit Verkaufsstellen, die nach eigener Aussage Bio-Weihnachtsbäume verkaufen. Die aktuelle Sammlung für 2024 ist am 6. Dezember erschienen und enthält Händler aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Liste finden sie unter www.robinwood.de.
Wie viel kostet ein Bio-Weihnachtsbaum?
Im vergangenen Jahr erklärte Rudolf Fenner, Waldexperte von Robin Wood, dass der Meter Nordmanntanne bei 20 bis 27 Euro läge. 12 bis 16 Euro pro Meter müssten Kunden bei den Blaufichten einkalkulieren. Zu einer durchschnittlichen Preisentwicklung in NRW im Jahr 2024 konnte die Natur- und Umweltschutzorganisation keine Angaben machen.
Erste Stichproben bei Händler auf der Robin Wood-Händlerliste legen jedoch nahe, dass die Preise auf dem Niveau des Vorjahres liegen. So startet der Meter Nordmanntanne etwa bei der Baumarktkette Bauhaus bei circa 20 Euro („100 % Naturbaum“-Siegel). Dieser Preis deckt sich auch mit den Angeboten in den Hellweg-Märkten.
Welche Alternative gibt es zum Weihnachtsbaum?
Im Internet gibt es zahlreiche Tipps und Bastelanleitungen für Weihnachtsbäume, die ganz ohne den klassischen Weihnachtsbaum auskommen. Möglich sind Varianten aus Metall, Ästen oder Papier. Auch eine aufklappbare Holzleiter eignet sich als Weihnachtsdekoration. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
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