Halle/Westfalen. Tennisprofi Roger Federer hat im westfälischen Halle erneut das Finale gewonnen. Der Schweizer holte sich am Sonntag zum siebten Mal den Titel bei Deutschlands einzigem Rasenturnier und feierte eine gelungene Generalprobe für Wimbledon.
Rasenkönig Roger Federer ist der perfekte Start in die Saison auf dem grünen Untergrund gelungen. Erneut siegte der Tennisprofi aus der Schweiz am Sonntag im westfälischen Halle - und das schon zum siebten Mal. "Ich bin überglücklich und doch etwas überrascht, wie oft mir der Turniererfolg gelungen ist. So oft war ich schon hier und habe häufig gedacht: Diesmal gewinnst du nicht. Und jetzt habe ich wieder gewonnen", sagte der strahlende Titelverteidiger nach dem 7:6 (7:2), 7:6 (7:3) im Endspiel gegen den Kolumbianer Alejandro Falla.
"Roger ist der König der Könige des Tiebreaks", befand Falla nach der knappen Niederlage schulterzuckend. Der Weltranglisten-69. hatte zuvor bei seinen Spielen in Halle jeden Tiebreak gewonnen. Auch Philipp Kohlschreiber hatte er im Halbfinale mit 7:6 (7:4) und 7:6 (7:2) besiegt und erreicht damit zum zweiten Mal überhaupt in seiner Karriere ein ATP-Finale.
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Federer, die Nummer vier der Tennis-Welt, ist mit erneuten Triumph bei den Gerry Weber Open die Wimbledon-Generalprobe geglückt. "Das hier ist die perfekte Vorbereitung. Rasen ist ja schon was Spezielles", erklärte Federer. Für das Traditionsturnier in London hat er sich viel vorgenommen: "Auf der Tour nur noch ein bisschen mitzuspielen, reicht mir nicht. Mein Wille zu gewinnen, ist unglaublich hoch."
Nach seinem Achtelfinal-Aus bei den French Open hatte sich der 32-Jährige gewohnt akribisch auf Deutschlands einziges Rasenturnier vorbereitet. Bereits eine Woche vor seinem ersten Match war Federer mitsamt seiner Familie angereist. "Zwischen Städten wie Paris und London tut es sehr gut, hier ein bisschen Ruhe zu finden", meinte Federer.
Nadal ohne Rasen-Praxis nach Wimbledon
Für Furore hatten in Halle auch die deutschen Spieler gesorgt. Allen voran Dustin Brown. Der in Jamaika aufgewachsene Profi mit den langen Rasta-Zöpfen besiegte im Achtelfinale sensationell den Weltranglistenersten Rafael Nadal. Gegen den Spanier prügelte Brown die Bälle regelrecht über das Netz und siegte 6:4, 6:1. "Das hat mir hier überhaupt nichts gebracht", sagte Nadal anschließend verärgert über mangelnde Spielpraxis vor dem dritten Grand-Slam-Klassiker in London.
Brown dagegen erklärte den überraschenden Erfolg zu seinem "größten Sieg überhaupt", im Viertelfinale war dann jedoch auch für ihn Endstation gewesen. Brown verlor trotz einer erneut überragenden Vorstellung gegen Kohlschreiber einen Drei-Satz-Krimi. (dpa)