Halver.
Geschickt platziert Joey Schumann ein Stück Gips-Binde nach dem anderen auf einem weißen Gipsball. „Das ist der Mond, mit einem Krater im Krater im Krater“, erklärt der Zehnjährige und lacht. Unter Anleitung von Martina Plattfaut vom ZWAR-Netzwerk stand Donnerstag im Jugendzentrum das Basteln von Figuren auf dem Programm.
Auch Daniel Schweda und Andrej Shcherbina nutzen die Gelegenheit, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. „Es macht so viel Spaß, mit dem Gips zu arbeiten“, findet Daniel, während er mit seinen verschmierten Fingern in der Luft wedelt. Er hat sich dafür entschieden, den Mars zu basteln. „Ich wollte nicht Pluto nehmen, weil der nur ein Zwergplanet ist. Das habe ich im Planetarium gelernt“, berichtet er. Andrejs Werk ist ein reiner Fantasie-Planet. Er soll später in den Farben Schwarz, Rot, Gold erstrahlen. „Für Deutschland“, sagt Andrej.
Kinder sind auch mit der Stimme im Einsatz
Die Kinder haben den Dreh schnell raus. „Einen Ball mit den Binden bekleben, ein Loch lassen, die Luft aus dem Ball lassen und ihn dann rausziehen“, erklärt Daniel die einzelnen Schritte.
Die Jungen sind aber nicht nur mit den Händen, sondern auch mit ihrer Stimme im Einsatz. Immer wieder geben sie Lieder zum Besten, die ihnen gerade in den Sinn kommen.
Auch Leiterin Beate Kolb hat die Ärmel hochgekrämpelt und versucht sich an einer Figur aus Gips und Pappmaché. Ob es ein Engel oder doch eher eine Schneekönigin wird, weiß sie noch nicht genau.
Wiederholung der Aktion denkbar
Martina Plattfaut freut sich sehr über das Interesse der Kinder: „Sie haben so viel Fantasie, das ist wirklich toll.“ Sie probiere immer gerne neue kreative Ideen aus, erzählt Plattfaut. So sei sie irgendwann auf das Basteln mit Gips-Binden und Pappmaché gestoßen. Dann habe sie sich gedacht, dass es eine schöne Beschäftigung für die Besucher des Jugendzentrums sein könnte: „Das bot sich jetzt für die Herbstferien an.“ Mit ihrem Vorschlag rannte sie in der Einrichtung offene Türen ein. Beate Kolb kann sich nun gut vorstellen, die Aktion zu wiederholen.
Die Werke der kleinen Künstler haben inzwischen Gestalt angenommen. Daniel und Joey wollen ihre Basteleien später bemalen und sie dann in ihren Zimmern an die Decke hängen – neben Raumschiffen.
Und dann gibt es für die beiden noch Gips-Finger. „Um unsere Eltern zu erschrecken“, sagt Daniel mit einem Grinsen.