Nachrodt-Wiblingwerde.

Mit einem knapp einstündigen Konzert hat der Kinderchor Regenbogen am Freitagnachmittag in der Wiblingwerder Dorfkirche sein Publikum bestens unterhalten. Dabei hatte Chorleiter Johannes Köstlin zunächst Zweifel.

„Wir hatten schon ein bisschen Sorge, dass wir heute in der Überzahl sind“, scherzte er zur Begrüßung des großen Publikums, das sicher in der dreifachen Zahl des 16 Kinder zählenden Chores erschienen war. Und die Mamas und Papas, Omas und Opas und sonstigen Besucher fanden keinen Grund, ihr Kommen zu bereuen. Mit lustigen, aber auch sozialkritischen Liedern sangen sich die Regenbogen-Kinder in die Herzen ihrer Zuhörer. Wie in ihrem ersten Lied treffend beschrieben, bauten sie aus Tönen Brücken, die auch ein falscher Ton, der sich hier und da einmal dazwischen mogelte, nicht zum Einsturz bringen konnte. Schwungvoll und lustig trugen sie das Lied vom Gummibärchen vor, um danach zu beklagen, dass „Wir armen Kinder“ sich doch ständig mit den Verboten der Erwachsenen rumzuschlagen haben. Ihr Lied „Weniger wär mehr“ war eine klingende Warnung vor allzu üppigem Genuss, ein Plädoyer für kulturelle Vielfalt hielten sie mit dem schmissigen Stück „Im Land der Blaukarierten“.

Zwischendurch gönnte Chorleiter Johannes Köstlin seinen kleinen Sängerinnen eine kurze Pause und unterhielt das Publikum mit einem Solo. Als eine „lange Zeit verschollene Oper von Beethoven“ kündigte er augenzwinkernd seine „Ouvertüre zur Oper Zalando“ an. Darin beschrieb Köstlin lautmalerisch, was sich abspielt, wenn ein Mann seiner Frau beim Schuhekaufen zusieht. Männer im Publikum nickten wissend, die eine oder andere Frau dürfte sich ertappt gefühlt haben.