Neuenrade.

Die Konkurrenz war namhaft und zahlreich: Rund 160 Bewerbungen aus ganz Deutschland, darunter von Großstadtbibliotheken wie Jena oder Dresden lagen der Stiftung Lesen vor. Doch am Ende setzte sich das feine, funktionierende und lebendige Konzept Zelius, Zentrum für Lesen Integration und Sprache aus Neuenrade durch und landete auf Platz 1.

Leseförderung durch direkte Partnerarbeit, als Gruppenarbeit für mehrere Teilnehmer und durch Qualifizierung der Bezugspersonen. Eine Vielzahl von laufenden und gut angenommenen Angeboten füllt dabei das Konzept mit Leben. Selbst Krabbelgruppen mit ihren Müttern werden dabei schon an die Bücherei herangeführt. Die Angebote reichen dabei vom Babycafé, an dem auch etliche Mütter mit Migrationshintergrund teilnehmen über Sprechzeit für Einwanderer – Deutschunterricht für Mütter, die ihre Kinder im Zweisprachkonzept erziehen wollen bis hin zu Schulung von Vorlesepaten, Sprachscouts, Conniparty zur Anbindung der Grundschule und Multimedialem Quiz sowie dem sehr erfogreichen Sommerleseclub. Das alles passiert mit einem engmaschigen Netzwerk. Zelius kooperiert mit der VHS, dem kommunalen Integrationszentrum MK, dem Rotary Club, der Burgschule, den drei Familienzentren und der Gemeinschaftsschule.

Und der Erfolg gibt Sandra Horny Recht. Sandra Horny hat enorme Energie und Herzblut in das Zelius-Projekt gesteckt, welches sie gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Peter Sasse entwickelt hatte und dann operativ umsetzte. Dabei scheute sie sich nicht ihre Familie mit zu integrieren (ihrem Sohn Timm fiel der Name Zelius ein) und viele Ehrenamtliche zu rekrutieren und bei der Stange zu halten. Der Erfolg gibt ihr Recht: reichlich mehr Leser und vor allen Dingen bei Schülern aller Altersklassen.

Höchstes Lob gab es von Bürgermeister Klaus Peter Sasse: Total toll und mit Herzblut habe sie die gute Idee umgesetzt. Solche Menschen seien selten. Besonders freue er sich über den Erfolg, weil es in der Politik anfangs Skepsis gegeben habe ob der Kompetenz von Sandra Horny. Die wiederum sagte dazu: „Das hat mich erst recht angespornt!“