Halver.

Die ersten Fazits zur Bundestagswahl fielen bei den heimischen Vertretern der bundesweit aktiven Parteien standesgemäß gemischt aus. Dass sich insbesondere das Stimmungsbild bei CDU und FDP voneinander unterscheidet, überrascht da kaum. Auswirkungen des Bundes-Ergebnisses auf die Kommunalwahl 2014 erwartet jedoch keiner der Halveraner Politiker.

Peter Starke, Ortsverbands- und Fraktionsvorsitzender der CDU, zeigte sich über das Ergebnis seiner Partei – nicht zuletzt in Halver – sehr zufrieden. „Und wenn wir auch im nächsten Jahr bei 43 Prozent lägen, wäre das natürlich toll. Aber man kann das eine nicht mit dem anderen vergleichen“, so Starke. Schließlich spiele auf kommunaler Ebene – anders als im Bund – auch die UWG eine wichtige Rolle.

Über die leichten Zugewinne zwar erleichtert, aber doch nicht ganz zufrieden äußerte sich SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Brosch: „Ich bin sehr überrascht, wie stark die CDU zugelegt hat. Wir hatten mit Petra Crone außerdem die Hoffnung, dass wir mehr gewinnen können.“ Die Direktkandidatin aus Kierspe sei vor Ort immer greifbar gewesen, allerdings habe sich der Bundestrend auch lokal widergespiegelt. Für den Kommunalwahlkampf sei das Ergebnis jedoch nicht maßgebend, so Brosch, der sich ebenso wie SPD-Ortsvereinsvorsitzender Martin Kastner auf einen insgesamt erfolgreichen Wahlkampf zurückblickt.

Ernüchterung im liberalen Lager ist groß

Mit 6,9 Prozent gelang auch den Grünen nicht der erhoffte Durchbruch, wenngleich Fraktionsvorsitzender Karl-Friedrich Osenberg stolz auf das kreisweit beste Ergebnis der Grünen in einem Ort ist. Eine direkte Verbindung zum Kommunalwahlkampf sei zwar kaum ziehen, „aber es gibt doch gewisse Wechselwirkungen“, so Osenberg.

Diese wird sich Sascha Gerhardt, Ortsvereinsvorsitzender der FDP Halver, wohl kaum wünschen. Obwohl seine Partei in der Stadt im Grünen mit rund 5,4 Prozent immerhin über dem Bundesdurchschnitt lag, so ist die Ernüchterung im liberalen Lager groß. „Die Frage ist doch, ob man einen bundesweiten Trend mit einem gelungenen Wahlkampf vor Ort überhaupt ausgleichen kann“, will Gerhardt keine Rückschlüsse auf die Bemühungen der FDP in Halver ziehen. „Mit Blick auf die Kommunalwahlen bedeutet das Ergebnis jedoch, dass wir unsere Anstrengungen erhöhen müssen.“

Am morgigen Mittwoch wollen die Ortsvereinsvorsitzenden des Märkischen Kreises zusammenkommen, um das Ergebnis zu analysieren. „Dass das keine Hilfe für die Kommunalwahl ist, können wir aber nicht wegreden“, betonte Gerhardt noch am Sonntagabend.