Lüdenscheid.

Alle großen Entscheidungen zur Bundestagswahl sind gefallen. Wir werfen indes auch einen Blick auf einige der Splitterparteien, die in Lüdenscheid mit einer Null vor dem Komma abschnitten.

Unter ihnen ist ausgerechnet die Gag-Partei „Die Partei“ die stärkste. Womöglich lag das an dem Sex-Spot, den die Partei des Satirikers Martin Sonneborn als ihren „Beitrag zur Familienpolitik“ sogar im ZDF ausstrahlen ließ – womit sie nach eigenen Angaben „einige Dutzend Rentner verblüffte“. In der Bergstadt brachte ihr das 136 Stimmen oder 0,38 Prozent.

Knapp darunter lagen mit 101 Lüdenscheider Stimmen (0,29 %) die „Freien Wähler“. Sie hatten bei der Landtagswahl in Bayern noch neun Prozent einheimsen können und stellten mit Peter Christian Schröder aus Kierspe auch einen eigenen Direktkandidaten im heimischen Wahlkreis MK1/Olpe. Schröder vereinigte in Lüdenscheid 116 Erststimmen (0,33 Prozent) auf sich und erhielt somit 15 Kreuzchen mehr als seine Partei. Sein Einzug in den Bundestag ist damit frühestens zur nächsten Wahl im Jahre 2017 möglich.

27 Menschen wählten die "Nichtwähler"

86 Lüdenscheider kreuzten die „Volksabstimmung“ an, eine Partei, die Plebiszite zu allen wichtigen Fragen nach dem Vorbild der Schweiz fordert. Für sie selbst allerdings entpuppte sich die Bundestagswahl als wenig erfolgreiche Volksabstimmung.

Auch die „Partei der Vernunft“ konnte mit ihrem Programm in Lüdenscheid nicht landen – nur 29 Bergstädter oder 0,08 Prozent mochten dieser „Vernunft“ folgen.

Einen echten Schlag ins Wasser produzierte die „Partei der Nichtwähler“. Denn ungeachtet ihrer Programmatik im Namen wurde sie in Lüdenscheid eben doch gewählt – wenn auch nur von 27 Menschen, denen dieser Widerspruch offensichtlich nicht auffiel. Auch die Nichtwählerpartei kam damit auf 0,08 Prozent.

Geringster Zuspruch für "Die Rechte"

Denselben Wert erzielte zudem das „Bündnis 21/RRP“, was für „Rentnerinnen- und Rentnerpartei“ steht. Ihr Hauptziel der Mindestrente von 1000 Euro im Monat lockte ebenfalls 27 Wählerinnen und Wähler unter den Lüdenscheiderinnen und Lüdenscheidern.

Den zweifelhaften Ruhm, den allergeringsten Zuspruch in der Bergstadt erhalten zu haben, teilen sich „Die Rechte“ mit 3 Stimmen, die marxistische MLPD (4) sowie die BüSo, die „Bürgerrechtsbewegung Solidarität“ mit der Bundesvorsitzenden Helga Zepp-LaRouche, die exakt fünf Lüdenscheider für sich begeistern konnte. Alle genannten Parteien erzielten damit die Minimalquote von 0,01 Prozentpunkten.