Herscheid.
Umfragewerte belegen es: Zurzeit ist Bundeskanzlerin Angela Merkel die mit Abstand beliebteste Politikerin der Bundesrepublik. Daher wollte die CDU Herscheid ihren Auftritt auf dem Marktplatz in Olpe unbedingt miterleben.
Nicht weniger als 53 Christdemokraten aus der Ebbegemeinde erlebten am Freitag eine Veranstaltung mit Volksfeststimmung. Über 3 000 Menschen genossen sommerliche Temperaturen, Live-Musik und kühle Getränke.
Dass die Bundeskanzlerin kam, merkte man schnell an den erheblichen Sicherheitsvorkehrungen. Zwar konnte sich jeder im Umfeld des Marktplatzes einfinden, doch war es nur wenigen Leuten, die sich schon weit im Vorfeld der Veranstaltung angemeldet hatten, vorbehalten, die Vorzüge der Sitzplätze im Sicherheitsbereich direkt vor der Bühne zu genießen. Der Dank geht an den Vorsitzenden der Senioren-Union Herscheid, Wolfgang Weyland, der sich dafür eingesetzt hat, dass möglichst viele Herscheider einen Sitzplatz bekommen haben.
Europäische Einigung weiter vorantreiben
Inhaltlich hatte die Veranstaltung einiges zu bieten. So betonte Angela Merkel die Erfolge der aktuellen Bundesregierung in der Arbeitsmarktpolitik, die seit 2009 dazu führte, dass so viele Menschen wie nie zuvor einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und ein Leben unabhängig von staatlichen Sozialleistungen führen können. Darüber hinaus führte die Kanzlerin dem Publikum vor Augen, dass es trotz Staatsschuldenkrise und einigen weiteren negativen Aspekten rund um die Europäischen Union und den Euro eine wichtige Aufgabe bleibt, die Europäische Einigung weiter voranzutreiben. "Schließlich haben wir es in Europa geschafft, dass es keine bedeutenden Kräfte mehr gibt, die ernstlich die Einschränkung und Abschaffung von wichtigen Grundrechten wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Freizügigkeit verfolgen", sagt Merkel.
Auch Inhalte, die sich speziell auf Südwestfalen beziehen, hatte die Kanzlerin mit "im Gepäck". So ging sie in ihrer Rede auf die geplante Solidarumlage der Nordrhein-Westfälischen Landesregierung ein. Diese Maßnahme sei, so Merkel, nicht zielführend zur Lösung der kommunalen Finanzprobleme. Schließlich könne man nicht die gut wirtschaftenden Kommunen bestrafen, indem man ihnen Geld wegnehme, um es anderen, vornehmlich im Ruhrgebiet befindlichen, Städten zur Verfügung zu stellen. Diese Einschätzung fand großen Beifall - auch den der Herscheider. (eb)