Halver.

Für den Großteil der Halveraner ist die Bundestagswahl am 22. September schnell erledigt: Rein ins Wahllokal, anmelden, Kreuzchen machen – und wieder raus. Dass hinter jeder Wahl aber ein logistischer Aufwand und intensive Vorbereitungen stehen, wissen Claudia Hees und Andrea Reich. Die beiden Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung befinden sich seit vergangener Woche im „Wahl-Modus“.

In Sachen Wahlen sind Hees, Reich und ihre Kollegin Nicole Schmies mittlerweile ein eingespieltes Team. Ob Kommunal-, Landtags- oder Bundestagswahl – die Abläufe „sitzen“. Dazu zählt auch die Aufklärung der Bürger. Denn vor allem, wenn es um die Beantragung der Briefwahlunterlagen geht, kommt es zu Missverständnissen, wie Claudia Hees und Andrea Reich erzählen.

Deutlicher Trend zur Briefwahl

„Ein Briefwahlantrag für eine andere Person kann nur mit deren Vollmacht erfolgen“, betont Hees. Das stehe zwar schon auf den Wahlbenachrichtigungskarten, die Ende dieser Woche versendet werden, doch entweder werden diese Hinweise übersehen – oder schlichtweg missachtet. „Dann stehen die Leute hier und sagen, dass es sich doch um ihre Frau oder den Sohn handele und man eine Ausnahme machen soll“, sagt Andrea Reich. Aber Ausnahmen sind unmöglich, denn die Ausübung des Wahlrechts ist nur dem registrierten Wähler persönlich möglich. Wobei es natürlich Ausnahmen für körperlich eingeschränkte Personen gibt. „Denen wird natürlich geholfen, damit sie an der Wahl teilnehmen können“, erklärt Reich.

Grundsätzlich verzeichnet die Stadtverwaltung seit Jahren einen deutlichen Trend zur Briefwahl. Mit mehr als 3000 rechnen Reich und Hees auch diesmal. Um bereits vor dem Wahltermin sein Kreuzchen machen zu können, muss die Benachrichtigungskarte korrekt ausgefüllt ans Rathaus gesendet oder dort persönlich abgeben werden. „Telefonisch ist das nicht möglich“, betont Claudia Hees. Alternativ können die Briefwahlunterlagen auch per Internet beantragt werden. Dazu müssen neben den Adressdaten des Wählers auch das Wahllokal und die Nummer im Wählerverzeichnis angegeben werden. Der entsprechende Link ist auf der Seite der Stadt unter www.halver.de zu finden.

Wahl-Post bis nach China

Allerdings konnten einige Halveraner nicht auf die Zusendung der Wahlbenachrichtigungskarten warten: Einige Briefwahlunterlagen gingen bereits jetzt in die Post – entweder, weil die Wähler für längere Zeit verreisen oder weil der Postweg einige Zeit in Anspruch nimmt.

So geht Wahl-Post diesmal unter anderem nach China – „und ein Halveraner hat sich seine Wahlunterlagen einmal sogar per Feldpost zum Einsatz in Afghanistan nachsenden lassen“, erinnert sich Andrea Reich an eine vergangene Wahl.