Schalksmühle. Mehr als 300 Kartons gefüllt mit Aktenordnern und Dokumenten sind aus dem Kreisarchiv Altena nach Schalksmühle transportiert worden. Die Diplom-Archivarin Nina Koch wird die Unterlagen nun ordnen und erfassen. Ende September soll das Kommunalarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Zahlreiche graue und blaue Kartons liegen gestapelt auf einer großen Platte. Mit einem ufzenden Geräusch bewegt sie sich vom Rathausplatz in Richtung des zweitens Stocks. Mit dem Kranwagen werden die Akten aus dem Archiv in Altena in den zweiten Stock transportiert. Die Pappschachteln werden von den Angestellten des Lüdenscheider Umzugsunternehmens Just behutsam auf Rollenbretter umgestapelt und zum Treppenhaus gefahren.

Ab da ist Muskelkraft gefragt. Zu zweit werden bis zu 20 Kartons die Stufen hochgewuchtet. „Leider gibt keine andere Möglichkeit, um ins Dachgeschoss zugelangen“, sagt Nina Koch. Auf die Diplom-Archivarin kommt nun viel Arbeit zu. Rund die Hälfte der mehr als 300 Archivkartons sind noch nicht erfasst. „Bei den Unterlagen handelt es sich um 43 Regalmeter Archivgut der Gemeinde Schalksmühle, das zu Beginn der 1990er-Jahre als Depositum im Kreisarchiv des Märkischen Kreises in Altena untergebracht wurde“, erklärt Koch.

Aktenarbeit im Archiv

Damals hatte die Gemeinde noch kein eigenes Archiv. Nachdem der Kreis den Depositalvertrag gekündigt hatte, entschloss sich die Gemeinde Schalksmühle ein eigenes Archiv aufzubauen und die Unterlagen aus Altena nach Schalksmühle zurückzuholen. Seit Oktober vergangenen Jahres baut Nina Koch an jeweils einem Tag in der Woche die Archive in den Gemeinden Herscheid und Schalksmühle auf. Gleichzeitig ist sie an drei Tagen in der Woche mit der Aufarbeitung der Rückstände im Stadtarchiv Lüdenscheid beschäftigt. Das Projekt ist zunächst auf fünf Jahre befristet.

In dieser Zeit wird sie sich nicht nur um die Akten aus Altena kümmern, die im linken Teil des Dachbodens untergebracht worden sind. Sondern auch der restliche „Dachboden“ will sie sich weiter vornehmen, also den Ort, der fälschlicherweise schon immer „Archiv“ genannt worden ist, der aber rechtlich korrekt als „Zwischenarchiv“ oder „Altregistratur“ bezeichnet werden muss. Nina Koch wird alles sichten und schriftlich erfassen, was dort abgelegt worden ist. Die Aufbewahrungsfristen überprüfen und nach deren Ablauf entscheiden, ob eine Akte oder ein Vorgang vernichtet werden kann, oder als Archivgut dauerhaft aufbewahrt werden muss.

Das Archiv soll Ende September der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Koch: „Die Bürger bekommen dann die Möglichkeit, Unterlagen per Anfrage einzusehen.“