Altena.

Das war ein Einsatz, der immer größer wurde. War zunächst von einem „Bagatellfund“ die Rede, so waren am frühen Abend bis zu 90 Einsatzkräfte an der Dahler Straße zusammengezogen worden.

Darunter waren neben dem Löschzug 1 und 2 zum Eigenschutz auch Kräfte des DRK und die Leitende Notärztin des Märkischen Kreises und die Werksfeuerwehr VDM. Durch die Kreisleitstelle wurde zudem der ABC-Messtrupp – bestehend aus Neuenrader und Herscheider Feuerwehrpersonal – in Marsch gesetzt. Oberbrandinspektor Stefan Brockhaus, der den Einsatz der Blauröcke am Donnerstag leitete, schildert die besondere Problematik des Fundes. „Wir wussten überhaupt nicht, mit was wir es da zu tun hatten.“ Deswegen sei ein großer Aufwand und auch die Hinzuziehung weiterer Spezialisten durchaus geboten gewesen. Zudem benötige man für den Einsatz mit Chemieschutzanzügen eine große „Manpower“.

Vier Ampullen wurden geborgen

Gegen 15.50 Uhr hatte die Feuerwehr den Einsatz bekommen. Bei Baggerarbeiten in einer Werkshalle war das Grabgerät auf rätselhafte Glasampullen gestoßen – eine davon war offenbar durch die Schaufel zerbrochen worden. Anwesende klagten bald über Hals- und Augenreizungen. Von den Beschwerden waren fünf Personen betroffen. Die Ampullen seien etwa sechs bis sieben Zentimeter lang gewesen und von der Form eines Reagenzglases, berichtet Stefan Brockhaus.

In der Nähe hatten Gasmasken gelegen. Die Messungen der Spezialisten hätten auf eine Mischung von Brom und Ammoniak hingedeutet, die sich dann aber rasch verflüchtigt habe. Vier Ampullen seien unbeschädigt durch den Kampfmittelräumdienst geborgen worden. Gegen 18.30 Uhr konnte dann auch die Feuerwehr ihren Einsatz beenden. Am Fundort sind nach Auskunft des Ordnungsamtes nun noch weitere Bodenuntersuchungen erforderlich.

Ein Zeitzeuge hatte den Einsatzkräften am Donnerstag berichtet, das ähnliche Ampullen zur Kriegszeit wohl genutzt wurden, um die Dichtheit von Gasmasken zu überprüfen.