Altena.

Abfallbeseitigung zum Schnäppchenpreis? Daraus wurde gestern nichts: 50 Cent investierte gegen Mittag ein Altenaer, um die Wohnmobil-Entsorgungsstation an der Sauerlandhalle zu öffnen und mehrere Kanister einer unbekannten Chemikalie in deren Ausguss zu kippen. Dabei wurde er erwischt – jetzt erwartet ihn eine happige Rechnung für den sich anschließenden Einsatz von Feuerwehr und Bauhof und vermutlich auch eine Strafanzeige.

Mit der illegalen Chemiebeseitigung war ein erheblicher Gestank verbunden, der zunächst Camper des benachbarten Wohnmobilstellplatzes auf den Plan rief. Sie sprachen den Mann an, der aber patzig reagierte, sein Werk fortsetzte und dann verschwand. Die Gerüche drangen – vermutlich über das Abwassernetz oder offen stehende Belüftungen – auch in die Sauerlandhalle ein, in der zu dieser Zeit mehrere Schulklassen Sportunterricht hatten. Der endete vorzeitig, die Kinder wurden in Sicherheit gebracht und nach Hause geschickt.

Außerdem wurde die Feuerwehr alarmiert. Problem dabei: Auf solche Einsätze ist die Löschgruppe Knerling spezialisiert, die aber in Kürze ein neues Fahrzeug bekommt. Die für Chemieunfälle erforderliche Ausrüstung befindet sich beim Hersteller des Fahrzeugs, damit der Aufbau entsprechend angepasst werden kann. Deshalb wurden neben den Mitarbeitern der Feuer- und Rettungswache und der Schnellen Einsatzgruppe Kräfte der VDM-Werksfeuerwehr alarmiert. Sie kennt sich ebenfalls mit solchen Einsätzen aus.

Eine erste Analyse des Stoffes ergab, dass es sich um eine sehr starke Lauge handelte. Nach Rücksprache mit dem Personal der Kläranlage beschlossen die Einsatzleiter Alexander Grass und Udo Winter, den Kanal zu spülen. Zunächst wurden mit einem C-Rohr die Entsorgungsstation und deren Umgebung gründlich gesäubert, dann kam der Kanalspülwagen des Bauhofs zum Einsatz.

Auch die Polizei war vor Ort. Auf deren Besuch kann sich der Verursacher des Einsatzes jetzt vorbereiten. Die Camper hatten nämlich seine Autonummer notiert...