Hülschotten.

Deutliche Worte bei der Feier anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Kapellenvereins fanden jetzt die Mitglieder des Vereins. Die jetzige Zuweisung sei ein Betrug am Kirchensteuerzahler. Kurzum: Die Hülschotter wollen mehr Geld für Kapelle.

"Der Kapellenverein ist Kirche und Friedhof in Hülschotten". Meinolf Schulte, Vorsitzender des Kapellenvereins, brachte es am Sonntag auf den Punkt. Nach einem feierlichen Gottesdienst in der Kapelle, zelebriert von Antonius Hamers, wurden die anschließenden Festlichkeiten in der Schützenhalle gefeiert.

Seit 90 Jahren arbeiten ehrenamtlich Hülschotter im Kapellenverein und sorgen so für den Erhalt ihrer Marienkapelle und des Friedhofs. Doch in diesen Zeiten ist das kein leichtes Unterfangen. Josef Schulte, Vorsitzender des Heimatschützenvereins, überbrachte nicht nur stellvertretend für alle anderen örtlichen Vereine Glückwünsche, sondern richtete auch deutliche Worte an Pfarrer Raimund Kinold vom Pastoralverbund Bigge-Lenne, zu dem Hülschotten gehört.

Betrug am Steuerzahler

Die neu zugeteilten Schlüsselzuweisungen in Höhe von 1 400 Euro vom Erzbistum Paderborn sind ein Betrug an den Kirchensteuerzahlern aus Hülschotten. "Mit diesem Betrag können wir noch nicht einmal den Heizöltank voll tanken. Wir möchten, dass sie, Pfarrer Kinold, unser Anliegen deutlich in Paderborn vertreten. Wir wollen wieder unsere ehemalige Schlüsselzuweisung bekommen, denn die jetzige Summe spottet jeder Beschreibung. Wir wollen es uns auch weiterhin leisten können, Kerzen bei der Messe anzustecken und den Strom müssen wir auch bezahlen. Unsere Kapelle ist ein Aushängeschild von Hülschotten", so Schulte.

Pfarrer Raimund Kinold hatte zuvor gratuliert und die Kapelle als einen bunten Stein in der Kette der Kirchen und Kapellen bezeichnet. "Leuchten sie auch weiterhin", so sein Wunsch. Das würden die Hülschotter auch gerne tun, doch die finanziellen Sorgen drücken. Auch Pastor Jochen Andreas gratulierte. Er überreichte ein Mariengewand und überredete Pfarrer Kinold zu einem Geschenk, das die Hülschotter besonders freute. "Fabian und Katja Schulte bekommen bald ein Baby, das sie gern in Hülschotten taufen lassen würden. Auch Gerd und Tanja Vogt würden ihr Baby gern in der Kapelle taufen lassen. Das müsste doch möglich sein".

Nachdem Pfarrer Andreas noch nachfragte, wer denn alles in der Kapelle getauft worden war und sich am Jubel der Gäste erfreute, hatte auch Pfarrer Kinold keine Chance auf eine Absage. "Ich bin gern hier in Hülschotten und das will ich damit zum Ausdruck bringen", so Jochen Andreas.

Der Kapellenverein freut sich über Besucher, die zum einen im wöchentlichen Wechsel immer montags um 18 Uhr eine Messe oder das Abendlob in der Marienkapelle mitfeiern können. Außerdem kann die Kapelle für Trauungen und Dankmessen in einem stilvollen Rahmen genutzt werden. (eb)