Halver.

Winfried und Ingrid Keil sind sauer. Das Rentnerehepaar wohnt in der Helle in einer geräumigen, hellen Dachgeschosswohnung der Wohnungsgesellschaft Halver-Schalksmühle (WHS). Seit einigen Wochen aber ist der Traum vom seniorengerechten Wohnen in der Nähe des Halveraner Zentrums getrübt. Der Grund: Die Pflasterstraße in der Helle ist marode.

„Die Steine sind zerbrochen und locker und jedes Auto, das darüber fährt, sorgt für entsetzlichen Lärm“, klagt Ingrid Keil, die durch eine Gehbehinderung auch Probleme beim Gang über die losen Platten hat. Die 76-Jährige geht aufgrund des Lärms soweit, tagsüber die Fenster zur Straße zu schließen. „Sonst wird man verrückt.“ Und auch ihr Mann Winfried weiß nicht mehr weiter: „Zunächst war es der lange Winter, der die Straße immer schlechter werden ließ. Dann kam noch das Unwetter am 20. Juni hinzu. Da wurden die Steine zusätzlich unterspült“, so der 78-Jährige Keil. Noch schlimmer, betont der Rentner, habe es seine Nachbarin Rosemarie Schuhmacher erwischt. Ihre Wohnung – wie sie später selbst erklärt – liegt im Erdgeschoss und das Schlafzimmerfenster zeigt zur Straße. „Vor 11 Uhr kann ich nicht ins Bett. Der Verkehr auf der Straße hält mich davon ab“, so die Mieterin und ergänzt: „Ich habe schon überlegt, in einem anderen Zimmer zu schlafen. So geht das auf jedem Fall nicht weiter.“

Ordnungsamt weiß um Problematik an der Helle

Ihrem Unmut haben die Mieter auch schon bei der Wohnungsgesellschaft und bei der Stadt Luft gemacht. Auf Anfrage teilte Lutz Eicker vom Ordnungsamt mit, dass er um die Problematik an der Helle wisse und an den zuständigen Baubetriebshof weitergeleitet habe. Dessen Chef Raimund Baytz hat die Instandsetzung der Straße fest im Blick. „Der Arbeitsauftrag ist erfasst. Aber bei dem äußert begrenzten Personalstand und fast 100 Aufträgen kommen wir im Moment nicht hinterher.“ Auch ihm hätten fünfeinhalb Monate Winter wichtige Zeit geraubt. „Wir liegen fast acht Wochen hinterher“, so Baytz und fügt hinzu, dass die Helle nicht vom Bauhof vergessen worden sei.

Auch Andrea Craen, Geschäftsführerin der Wohnungsgesellschaft Halver-Schalksmühle, äußert Verständnis. „Die Straße an der Helle muss unbedingt erneuert werden.“ Sie selbst habe sich ein Bild von der Situation gemacht und könne in diesem Punkt dem Ehepaar Keil und ihren Nachbarn beipflichten.

Sitzbank lädt nächtliche Randalierer zum Verweilen ein

„Wir tun was wir können und versuchen, immer für unsere Mieter und Kunden da zu sein.“ Man habe an der Wohnsituation an der Helle schon vieles verbessert und sei auch weiterhin bemüht, diese weiter zu entwickeln. Rücksprachen mit den Bewohnern der Häuser hätten ihr gezeigt, dass es ruhiger geworden sei.

Das aber findet Winfried Keil nicht. Auch die Sitzbank vor dem Haus müsste in seinen Augen entfernt werden, denn die lade nächtliche Randalierer zum Verweilen ein. Außerdem setzt er sich für eine Einbahnstraßenregelung in der Helle ein.