Halver.
Eigentlich sollen sie dazu dienen, Bäche, Flüsse oder Schienen bequem überqueren zu können. Doch für manch eine Stadtverwaltung sind Brücken vor allem eines: „Sorgenkinder“, wie auch der ADAC jetzt im Rahmen einer Expertentagung betonte. Das ist in Halver nicht anders.
Das Thema ist zweifellos nicht neu und geriet zuletzt durch die Erneuerung der Brücke zwischen Burbach und Nieder Buschhausen in den Fokus. Doch mit dieser Maßnahme sind längst nicht alle notwendigen Sanierungen in der Stadt abgeschlossen, wie Christoph Stillger vom Fachbereich „Bauen und Wohnen“ sagt. An den Zahlen, die er vor drei Jahren dem Bauausschuss vorlegte, habe sich denn auch kaum etwas geändert: Damals führte Stillger 41 Brücken auf, von denen 28 erneuert oder repariert werden mussten. Mittlerweile ist das Bauwerk bei Burbach bekanntlich neu errichtet worden. Die Brücke über den Bolsenbach bei Neuemühle wurde ebenfalls saniert – bleiben noch genug offene „Baustellen“, die Stillger abarbeiten muss.
„Das ist generell natürlich weniger problematisch als etwa bei Autobahnbrücken, da es meist weitere Umleitungsmöglichkeiten des Verkehrs gibt“, will der Rathaus-Mitarbeiter keine Parallelen zur aktuell vom ADAC angestoßenen Debatte ziehen. Und doch gebe es einen akuten Sanierungsbedarf – wie etwa im Bereich B 54/Bergstraße, wo der Brückenrandbereich mit rot-weißen Absperrgittern gesichert werden muss. Während dort eine Sanierung notwendig wäre, bleibt andernorts nur der Abriss: Die Unterführung der Bahntrasse an der Südstraße steht ebenfalls auf der Mängelliste der Stadt und wird mangels Zugverkehr nicht mehr benötigt.
Doch wann dort die Bagger anrücken werden, steht in den Sternen. Denn: Das Geld ist knapp und eine Sanierung oder ein Abriss teuer. Wenngleich auch Christoph Stillger weiß, dass sich der Zustand maroder Brücken mit jedem Tag, an dem sie nicht unterhalten werden, nicht unbedingt bessert.