Neuenrade.

Bereits in den 1910er Jahren hatte es schon Wallkonzerte in Neuenrade gegeben. Diese Tradition habe der Musikverein etliche Jahrzehnte später wieder aufleben lassen, erklärte der Vorsitzende Olaf Pestl am Sonntagnachmittag bei herrlichen äußeren Bedingungen im Rahmen der 19. Auflage im Park der Villa.

Und für das 19. Konzert in ununterbrochener Reihenfolge war es Dirigent Christian Knaup abermals gelungen, ein ebenso attraktives wie abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. Sponsor Udo Bergmann (Allianz) hat bisher alle 19 Konzerte unterstützt und wird sein Engagement wohl gerne fortsetzen, weil er von der ganzen Veranstaltung absolut überzeugt ist. „Sehen Sie sich nur um“, sagte er mit einem Strahlen im Gesicht, während er den Blick durch den Park streifen ließ. Rund 300 musikbegeisterte Menschen waren gekommen, um sich von den musikalischen Qualitäten des Musikvereins Neuenrade persönlich zu überzeugen.

Viele moderne Stücke, Filmmusiken und Ausschnitte zum Beispiel aus der Oper Carmen und den einen oder anderen eingebetteten Marsch versprach Olaf Pestl während seiner Ansprache und dankte bei dieser Gelegenheit der Stadtverwaltung (Rademacher und Kind im Speziellen) für ihre tatkräftige Unterstützung.

Pestl musste dem Schatten "hinterherreisen"

Mit dem Marsch Colonel Bogey begrüßten Knaup und sein Ensemble ihr Publikum. Es folgte der erste Abstecher in die Opern-Welt. „A Carmen Celebration“ ließ der Musikverein ertönen. Dass das Werk „Mars der Medici“ irgendetwas mit italienischem Adel oder einer bedeutenden Familie zu tun haben könnte, war ein Trugschluss, wie Pestl zugeben musste. Das Werk sei – wie der Titel auch nahelegt – als Dankeschön für engagierte Ärzte komponiert worden, erklärte der Vorsitzende weiter.

Für eine nicht eingeplante Unterbrechung des Konzert war die Sonne verantwortlich. Zu Beginn des Konzerts genossen die Musiker und das Publikum ihre Plätze im Schatten der großen Bäume auf dem Wall. Der Lauf der Sonne traf Pestl dann derart heftig, dass er dem Schatten „hinterherreisen“ musste. Aus dem Konzept warf dieses kleine Intermezzo die Musiker aber keineswegs. Sie spulte ihr Programm mit der erwarteten Professionalität ab und beschenkten die etwa 300 Zuhörer abschließend mit den beiden Zugaben „Country and Western“ sowie „Berliner Luft“.

Im Rahmen des Konzert nahm der Verein noch zwei Ehrungen vor. Christof Niggemann wurde für seine zehnjährige Vorstandstätigkeit als Kassierer ausgezeichnet, Gerd Giersbach bekam ein Präsent als Dankeschön für besondere Bemühungen im Hinblick auf die neuen Proberäumlichkeiten überreicht.