Affeln. . 270 Besucher verfolgen den ersten Konzertauftritt des neuen Orchesterleiters.
Der erste Auftritt des Hauptorchesters des Affelner Musikvereins unter der Leitung des erst kürzlich verpflichteten Arnim Klüser lockte am Sonntagnachmittag rund 270 Zuhörer in die gut besuchte Schützenhalle auf der Stummel. Das große Interesse allein am neuen Orchesterleiter festzumachen, würde dem Frühjahrskonzert der Affelner Musiker aber nicht gerecht werden. Das Jugendorchester unter der Leitung von Renate Kampmann überzeugte ebenso wie das Hauptorchester, das über weite Strecken des Konzerts von Christoph Goeke dirigiert wurde.
Um die Moderation kümmerte sich Bernd Buntenbach, der offenbar viel Zeit in die Recherche investiert hatte. Buntenbach versorgte das Auditorium nicht nur mit den elementaren Informationen wie Titel, Komponist und Interpret, er hielt auch eine Menge an Hintergrundinformationen parat, die er interessant aufgearbeitet hatte. Die Moderation half dabei, die Intention der Stücke besser zu verstehen. Bestes Beispiel: „In 80 Tagen um die Welt“ von Otto M. Schwarz, mit dem das Hauptorchester in das Konzert einstieg. Der Autor Jules Vernes schickte seinen Helden Phileas Fogg auf eine abenteuerliche Reise, über Paris, Italien, durch den Suez-Kanal Richtung Asien, rund um den Globus. Dem Orchester gelang es, die Abenteuer akustisch zu übersetzen. Man hörte zum Beispiel die Elefanten und erinnerte sich an so manche Stelle in dem Buch, das plötzlich eine weitere Dimension erhielt.
Wie üblich ist es dem Musikverein gelungen, ein abwechslungsreiches Paket zu schnüren. Phil Collins war ebenso vertreten wie ein Auszug aus Les Miserables oder der König-Ludwig II-Marsch. Mitte des zweiten Konzertteils übernahm dann Arnim Klüser das Dirigat für die Stücke, die er in seiner noch jungen Amtszeit mit dem Orchester einstudiert hat. Der Vereinsvorsitzende Andreas Levermann sagte über den neuen Mann: „Erstklassig“ und ließ durchblicken, dass die Verpflichtung Klüsers ein Glücksfall sei.
Klüser war Mitglied des Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Siegburg, studierte Querflöte und barocke Traversflöte. Seit mehr als 20 Jahren ist er an der Fritz-Busch-Musikschule in Siegen und als Lehrbeauftragter in der Musiklehrerausbildung an der Universität Siegen tätig. 20 Jahre Erfahrung in der Blasorchesterleitung runden das beeindruckende Dossier ab, das Buntenbach verlas.
Das Hauptorchester prägte zwar das Konzert, der Nachwuchs wusste aber ebenfalls zu überzeugen. Renate Kampmann hatte den Rock-Klassiker „Smoke on the Water“ in einer Version von Jonnie Vinson und den Adele-Hit „Rolling in the Deep“ ausgewählt.
Im Rahmen des Frühlingskonzertes nutzte die befreundete Schützenbruderschaft St. Franziskus-Xaverius Wennigloh die Gelegenheit, dem Musikverein zum Dank für seine regelmäßigen Teilnahmen an den Schützenfesten eine Fahne zu überreichen.