Plettenberg. Ising fordert, den Volksaufstand des 17. Juni 1953 in der DDR wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen zu rücken.
In den vergangenen Tagen fanden überall in Deutschland Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 in der DDR statt. Es ist ein Gedenken an Menschen, die trotz aller Gefahren für ihr Recht auf Freiheit und Einigkeit auf die Straßen gingen.
"Der 17. Juni ist natürlich kein Feiertag wie der 3. Oktober. Doch ich finde, er sollte wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen gerückt werden", fordert Klaus Ising. Denn die rund eine Million Menschen, die am 17. Juni 1953 mit >ihren Füßen< gegen das SED-Regime stimmten, stellten ihre Forderungen im Angesicht sowjetischer Panzer - und waren oft nur mit ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Demokratie bewaffnet.
Erinnerung an Freiheit
Der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung sei kein vergangenes oder rein europäisches Phänomen - er sei aktueller denn je. "Man sieht ja, was die letzten Jahre in Nordafrika und derzeit in der Türkei passiert", sagt Ising. Zwar könne man die Türkei keineswegs mit der DDR vergleichen, doch hier "wollen die Menschen nicht den Schritt zurück in eine Zeit der Unfreiheit machen."
Auch wenn man sich glücklich schätzen könne, dass die Teilung Deutschlands, ja Europas, bereits vergangen ist, müsse immer wieder daran erinnert werden, was die Menschen auf dem Weg zur Freiheit opfern mussten. Manche ließen sogar ihr Leben. Und bis heute kämpfen Menschen überall auf der Welt gegen Diktaturen und Willkür und für Freiheit und Demokratie.