Altena.
Überlegungen des Märkischen Kreises, das Berufskolleg an der Bismarckstraße aufzugeben, würden auch mit einem angeblichen Interesse der Stadt Altena an diesem Gebäudekomplex begründet. Das berichtete ein Mitglied des Berufsschul-Kollegiums am Montag in der Einwohnerfragestunde des Rates und bat um Auskunft darüber, ob diese Angaben richtig seien.
Vom Bürgermeister gab es ein klares Dementi: „Es gibt unsererseits keinerlei Interesse“. Dr. Hollstein bestätigte aber auch, dass es kurzzeitig Überlegungen gegeben habe, Teile des Kollegs für die Sekundarschule zu nutzen. Hintergrund war, dass diese ab dem kommenden Schuljahr inklusiven Unterricht anbietet. Zunächst war befürchtet worden, dass zumindest in der Übergangszeit, in der sich Sekundar- und Realschule das Schulgebäude in der Nette teilen müssen, dort zu wenig Platz sei. Diese Befürchtungen seien aber von der Schulaufsicht zerstreut worden, sagte der Bürgermeister. Weil es an der kaufmännisch orientierten Schule bestimmte Fachräume gar nicht gibt, wäre eine Nutzung durch städtische Schulen zunächst mit hohen Investitionen verbunden.
Die ortsnahe Beschulung auch von Berufsschülern müsse ein Ziel der Altenaer Kommunalpolitik sein, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Irmgard Ibrom später. Grundsätzlich gab ihr der Bürgermeister Recht: „Für die Unternehmen ist das schon ein Standortfaktor“. Andererseits äußerte er aber auch Verständnis dafür, dass der Kreis als Schulträger auf sinkende Schülerzahlen reagieren müsse: „In der Situation waren wir ja auch schon“, sagte Hollstein und erinnerte außerdem daran, dass die Stadt auch ein Interesse daran haben müsse, dass beim Kreis möglichst sparsam gewirtschaftet werde.