Nachrodt-Wiblingwerde.

Die Auflösung der Grundschule Wiblingwerde zum Ende dieses Schuljahres ist bereits beschlossene Sache, ebenso die Weiterführung als Teilstandort des Grundschulverbundes. In der Sitzung des Rates am Montag ging es nun um den Namen für die neu entstehende Gemeinschaftsgrundschule.

Mit Beginn des neuen Schuljahres am 1. August wird die bisher eigenständige Grundschule Wiblingwerde Teil des neuen Grundschulverbundes, dem auch die Grundschule Nachrodt angehören wird. Geleitet werden beide Schulen von Johannes Illerhaus, bereits jetzt Schulleiter in Nachrodt und zuvor auch schon einmal kommissarischer Leiter der Wiblingwerder Schule.

Der Gemeinderat sollte nun am Montag über den Namen für den neuen Grundschulverbund entscheiden. Die Gemeindeverwaltung hatte den Politikern die schlichte und sachliche Formulierung „Gemeinschaftsgrundschule Nachrodt-Wiblingwerde“ vorgeschlagen.

CDU-Fraktionschef Peter Herbel sah dagegen die Möglichkeit, im neuen Schulnamen einen ehemaligen Bürgermeister der Doppelgemeinde zu verewigen. Der Grundschulverbund solle nach dem früheren Gemeindeoberhaupt Friedhelm Schröder benannt werden, schlug er vor.

Der CDU-Mann Schröder, ein politischer und auch persönlicher Freund Herbels, war ab 1989 zunächst ehrenamtlicher, ab 2004 dann hauptamtlicher Bürgermeister von Nachrodt-Wiblingwerde. Schröder starb im Jahre 2007 im Alter von nur 61 Jahren.

Die SPD-Fraktion, auf den Vorschlag der Christdemokraten ganz offensichtlich nicht vorbereitet, reagierte mit Zurückhaltung. Fraktionschefin Susanne Jakoby bat deshalb auch um eine kurze Unterbrechung der Sitzung.

„Wir müssen uns zuerst beraten“, begründete sie. Die acht SPD-Ratsmitglieder verließen daraufhin den Saal, kehrten aber schon nach drei Minuten Beratungszeit zurück. Wenig überraschend verkündete Susanne Jakoby dann, dass ihre Fraktion dem CDU-Vorschlag nicht zustimmen wolle. „Wir favorisieren einen früheren Vorschlag der UWG, nach dem Auslaufen der Albert-Schweitzer-Hauptschule diesen Namen wieder zu vergeben“, erklärte Jakoby.

Auf eine Kampfabstimmung wollte es Peter Herbel dann aber doch nicht ankommen lassen. „Wir ziehen unseren Vorschlag zurück. Unser Anliegen soll nicht im politischen Gezänk untergehen“, gab er sich ungewohnt nachgiebig.

So entschied der Rat sich schließlich einstimmig für die wenig kreative Bezeichnung „Gemeinschaftsgrundschule Nachrodt-Wiblingwerde“. Gut möglich ist aber, dass der Grundschulverbund später noch einmal umgetauft wird.