Neuenrade.

Ein namentlich nicht genannter Investor aus dem arabischen Raum hat die Schürmann & Hilleke Baubefestigung GmbH & Co KG, hervorgegangen aus der in die Insolvenz geratenen Schürmann & Hilleke GmbH & Co. KG, übernommen. Hintergrund: Der Investor stellt damit die Belieferung seines irakischen Marktes mit Befestigungselementen eben aus dem Hause Schürman & Hilleke sicher. Er war zuvor Großkunde des Neuenrader Unternehmens. Der Investor besitzt noch Unternehmen in Dubai, Ägypten und Jordanien.

Diese Details wurden jetzt im Rahmen eines Pressegespräches öffentlich, das Insolvenzverwalter Martin Buchheister im Zusammenhang mit der Insolvenz-Abwicklung des Traditionsunternehmens Schürmann & Hilleke anberaumt hatte. Die Firma war im Sommer vergangenen Jahres in Insolvenz geraten. Nachdem der Küntroper Firmenteil bereits an die Lüdenscheider Paul Korth GmbH verkauft worden war, ist nun eben auch der Betriebsteil im Mühlendorf veräußert worden. Geschäftsführer des Unternehmens am Standort Mühlendorf, das nun bald wieder Schürmann & Hilleke GmbH & Co. KG, heißen soll, um die Marke zu bewahren, sind nun Dirk Hilleke und der Ingenieur Ali Altamini. Letzterer sei sozusagen auch als Vertrauensmann und Kontaktperson vom Investor vor allem im Bereich Controlling eingesetzt worden, sagte Dr. Martin Plappert, der bei Bergfeld und Partner die Insolvenz von Schürmann & Hilleke mit Insolvenzverwalter Martin Buchheister begleitet hatte. Wieviel Geld der Investor nun für das Unternehmen in die Hand genommen hat, durften die Insolvenzverwalter nicht sagen.

Mitarbeiterstamm konnte gehalten werden

Ein guter Teil der Beteiligten der Schürmann & Hilleke-Insolvenz war mit dem Prozedere zum Teil sehr zufrieden. Insbesondere Thorsten Schnabel, IG-Metallvertreter und Mitglied im Gläubiger-Ausschuss, lobte die gute Kommunikation und gute Einbindung der Betriebsräte in den Abwicklungsprozess. So habe man im Fall des zuvor verkauften Betriebsteils in Küntrop durchaus Kontakt zu Kaufinteressenten gehabt, habe die Ernsthftigkeit manches Angebotes prüfen können. Letztlich sei alles gut verlaufen, sagte Schnabel, der bedauerte, dass man seinerzeit in Küntrop einige Entlassungen nicht habe vermeiden können. Bei der aktuellen Übernahme des Werkes im Neuenrader Mühlendorf durch den Investor konnte der Mitarbeiterstamm von 41 gehalten werden. Es laufe gut, hieß es.

Bei der Bilanzierung der Abwicklung des Gesamtunternehmens lobte Insolvenzverwalter Buchheister zudem die Belegschaft, er habe von Anfang an den Eindruck gehabt, dass die Mitarbeiter die richtige Grundeinstellung hätten und dass von daher auch die Struktur des Unternehmens gesund sei. Und die Gewerkschaft sei hier auch ein verlässlicher Partner gewesen. Insolvenzverwalter Martin Buchheister bestätigte, dass es viele Interessenten für das Unternehmen gegeben habe, die Prüfung der Ernsthaftigkeit der Angebote bis zum letztendlichen Verkauf habe ein gutes Jahr in Anspruch genommen. Es gebe auch andere Fälle – so habe er schon Unternehmen knapp eine Stunde nach dem Insolvenzantrag verkauft. Buchheister sprach auch das Interesse des Einzelhandels und anderen Investoren an dem Mühlendorfer Betrieb an. Letztlich habe niemand genug Geld geboten, dass ein Umzug auf die grüne Wiese gerechtfertigt hätte. Mitgeschäftsführer Dirk Hilleke sagte, dass interessierte Discounter auch nur nach Ertragserwartung bezahlen würden.

Bleibt noch eine Anmerkung. Martin Buchheister betonte noch, dass aus Sicht der Insolvenzverwaltuung unter dem Strich „das für die Gläubiger beste Ergebnis“ erreicht worden sei.