Neuenrade.

Es ist vollbracht: Die Neuenrader bekommen wieder einen Drogeriemarkt. dm wird wohl im Spätsommer dieses Jahres im Quartier am Stadtgarten eröffnen. Eco.Plan und allen voran Ruth Echterhage ist es gelungen, die Verantwortlichen von dm zu überzeugen. So wird eine Filiale des beliebten Drogeriekonzerns auf knapp 500 Quadratmetern Verkaufsfläche sein Sortiment anbieten. Weitere 100 Quadratmeter (Lager, Sozialräume und WC) kommen noch hinzu.

Dabei hat dm ursprünglich eine andere Philosophie, die auf mindestens 800 Quadratmeter und weitaus größere Standorte mit speziellem Umfeld setzt. Doch man habe die dm-Verantwortlichen schließlich vom Standort überzeugen können, sagte Ruth Echterhage gestern im Gespräch mit unserer Zeitung.

Nach der mündlichen Zusage kam schließlich am Mittwoch der von dm unterschriebene Vertrag bei Eco.Plan an. Zur Freude all jener, die sich bei Eco.Plan massiv für das Projekt eingesetzt hatten, denn es war ein langer Weg dorthin.

Zunächst hatte Ihr Platz im Frühjahr 2010 Interesse an Flächen im Quartier am Stadtgarten geäußert. Eco.Plan fragte aber bei anderen Drogisten nach, die eher ins Konzept des Investors passten. Doch eine erste Anfrage bei dm wurde negativ beschieden. Weitere Fachmärkte müssten in der Nähe sein und überhaupt müssten 25 000 Einwohner im direkten Einzugsbereich wohnen.

Schließlich wurde mit Ihr Platz ein Mietvertrag geschlossen. Dann kam im Januar 2012 die Schlecker-Insolvenz, im April trat der Insolvenzverwalter von Schlecker-Anhängsel Ihr Platz vom Mietvertrag zurück. Erneut nahm Eco.Plan Verhandlungen mit Drogisten auf und fragte angesichts der geänderten Situation noch einmal bei dm nach. Es kam zu konkreten Gesprächen und Vertragsverhandlungen mit dm. Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt und sogar Mitmieter ErnstingsFamily verzichtete auf 30 Quadratmeter Fläche zugunsten des Drogisten.

Noch einmal musste Eco.Plan investieren, um eine für dm akzeptable Fläche bereit zu stellen: Unter anderem musste dafür die Statik geändert werden, der Müllraum verschwand, eine Müllbox außerhalb des Gebäudes musste her, für den Umbau musste die Bodenplatte teilweise heraus und die haupttragende Wand verstärkt werden, Eco.Plan verzichtete zudem auf fünf Garagenstellplätze. Die Folgekosten summierten sich knapp auf weitere 300 000 Euro auf.

Ruth Echterhage sagte gestern auf Nachfrage, dass man das auch für Neuenrade getan habe. Sie habe sich die Hönnestadt so ganz ohne Drogisten nicht vorstellen können. Wie wichtig ein Drogist für Neuenrade sei, habe man auch anhand der Diskussionen in den sozialen Netzwerken gesehen. So hofft man bei Eco.Plan auf viel Zuspruch für dm durch die Neuenrader. Der Drogist wird jedenfalls auch noch kräftig in seinen neuen Standort investieren.

Das 14,5 Millionen Euro teure Projekt Quartier am Stadtgarten wird in diesem Sommer sozusagen in Betrieb gehen: Ende Mai zieht die Gertruden-Apotheke ein, Ende Juni Ernstings Family und im Spätsommer eröffnet eben auch dm, dazu gibt es einen Geldautomaten der Volksbank und Blumen Dietz verkauft ja schon längst.

Ein für Neuenrader Verhältnisse großes Projekt wird abgeschlossen. Und Ruth Echterhage lobte die Verwaltung, die das Vorhaben sehr gut begleitet habe.