Lüdenscheid.

„Blauer Brief an Rot-Grün“: Mehr als 100 Gastwirte und Stammgäste haben gestern Nachmittag auf dem Rathausplatz gegen das neue Nichtraucherschutzgesetz demonstriert, wiesen die Wirte auf Umsatzverluste und drohende Pleiten hin. Organisator Manoulis Kechagias („Samtkragen“) beziffert sein Minus seit Anfang Mai auf „zehn bis 20 Prozent“. Er wisse von Kollegen, die bis zu 70 Prozent Einbußen erlitten hätten, so Kechagias. Heinz Schulz („Saitensprung“) spricht von rund 25, Klaus Stange („Reidemeister“) von etwa 40 Prozent Minus in der Kasse.

Zu den Demonstranten gesellte eine Reihe von Zaungästen, wohl auch angelockt durch die Rockgitarre des Lüdenscheider Musikers Burghard Schimmel. Während einzelne Teilnehmer der Demo die „magere Werbung“ für die überschaubare Resonanz verantwortlich machten, kündigte der „Samtkragen“-Wirt eine Wiederholung an.

Der Zorn über das rot-grüne Gesetz sitzt bei den Gastronomen offensichtlich tief. „Ich komme mir vor wie in der DDR, nur ohne Mauer“, schimpft Klaus Stange. Heinz Schulz besteht angesichts der drakonischen Strafandrohung gegen Wirte und Gäste auf dem Grundsatz „Gleiches Recht für alle“ und fordert: „Dann darf in den Ständen auf dem Stadtfest auch nicht mehr geraucht werden!“