Werdohl.

Zwar hatten sich Nebel und Regen verzogen, als am Samstagmittag das Stadtfest startete, doch es blieb düster. Und so kamen auch zunächst keine Massen in die Innenstadt, was möglicherweise aber auch am fehlenden Zugpferd im Programm gelegen haben mag. Das bemängelten auf jeden Fall viele der Besucher.

Eine überdimensionierte Hüpfburg sowie ein kleiner Kletterturm am beziehungsweise auf dem Brüninghausplatz boten Kurzweil für Mädchen und Jungen. Der Teil des Nachwuchses, der es einmal etwas ruhiger angehen lassen wollte, fuhr eine Runde mit der Bimmelbahn durch die Innenstadt.

Für die kreativeren Geister unter den Heranwachsenden hatte die Werdohler Künstlerin Annette Kögel in der Stadtbücherei so Allerlei zu bieten: In der Bibliothek wartete sie nämlich auf die Gäste, die auch bereitwillig kamen. Da wurden Papierflieger gebastelt und sogleich getestet. Ein paar Meter weiter fertigten die Mädchen und Jungen ihre eigenen Buttons. Die Motive hatten sie zuvor selbst gemalt.

Malen konnten in der Bibliothek auch die etwas älteren Besucher. Ein junges Mädchen saß auf einem Stuhl, so als würde sie sich sonnen – und diente als Modell für Laien-Zeichner. Dozentin Renate Wischinski leitete die Teilnehmer beim figurativen Malen an. Erst wurden die Umrisse mit Kohle auf dem Papier festgehalten. Dann wurde das Motiv mit Acrylfarbe bunt gestaltet.

Unter dem Motto „ART@Werdohl“ gab Kögel Interessierten auch Tipps, wie sie aus Pappmaché dreidimensionale Buchstaben anfertigen konnten. Mit Spachtelmasse, Lack und Einfallsreichtum wurden daraus individuelle Blickfänge für das eigene Zuhause.

Auf der Bühne am Alfred-Colsmann-Platz gab es – wie gewohnt – Tanz und Musik; Die Auftritte der Tanzmäuse vom DJK Westfalia und der Dancing Kids des TuS Versetal wurden mit Handykameras von den Eltern festgehalten. Die Southern Bandits brachten gar den ein oder anderen Fuß der Zuschauer zum Wippen.

Tanja Funke präsentierte ein weiteres Mal die Trendsportart Zumba – mit ausgefeilt-rasanten Choreographien. Moritz Gadomski aus Plettenberg, ein Sänger im Stile von Tim Bendzko und Phillip Poisel, sang seine lyrischen Lieder. Richtig viel Applaus bekamen die drei Hip-Hop-Tanzgruppen Krümmelmonster, Awesome Chicks und Funky Flamingos. Ihre jeweils zwei Auftritte waren die Höhepunkte des nachmittäglichen Programms.

Trostlos sah es dagegen auf dem Sand aus, der neben dem Eiscafé in der Fußgängerzone zu einem künstlichen Lennestrand aufgeschüttet worden war. Kaum jemand wollte an der Beach Bar etwas trinken. Der Werdohler Strand blieb die meiste Zeit über verwaist.