Altena.

Schmieden wie im Mittelalter erfordert Kraft und Ausdauer – und es macht durstig. Das erfuhren die Teilnehmer des Schmiedeworkshops von Olaf Knöpges an diesem Wochenende.

„An diesen beiden Tagen kann man alles lernen, was man für die richtige Schmiedetechnik braucht. Und alles wird in Handarbeit erledigt“, erklärte Knöpges. „Zunächst muss jeder aber für sich die richtige Technik entdecken und herausfinden, welcher Muskeltonus welche Wirkung auf den Hammer und den Amboss hat.“

Im Hof des Drahtmuseums hatte der Historiker und Schmied drei selbst konstruierte Zweikammer-Blasebälge aufgebaut, die für die richtige Glut in den Essen sorgten. Entzündet wurde das Feuer, wie im Mittelalter üblich, mit Feuerstein und Zunder. Und erst wenn die Glut die richtige Temperatur erreicht hatte, konnte das Eisen geschmiedet werden, solange es heiß war.

Die neun Männer arbeiteten in Dreierteams, abwechselnd wurde der Blasebalg betätigt oder der Stahl geglüht und geschmiedet – und zwischendurch auch schon mal kräftig geflucht.

Jeder der Teilnehmer hatte nach Ablauf des ersten Tages zwar ein Messer geschmiedet. Aber damit war die Arbeit nicht beendet, auch die Griffe wurden mehr oder weniger kunstvoll geschmiedet, der Stahl dabei auf dem Horn des Ambosses gedreht und gebogen. Anschließend musste die Schneide noch mit Feile und Stein geschärft werden. Bei den am Wochenende herrschenden Temperaturen eine schweißtreibende Arbeit.

Sogar aus Hessen angereist waren für diesen Kurs Alexander Hähner und Michael Pawlowsky. „Bei uns werden solche Kurse leider nicht angeboten“, berichtet Hähner, der gerne die Grundtechnik des Schmiedens lernen wollte. Das Wochenende in Altena wollten die beiden nutzen, um auch einen Blick ins Drahtmuseum und die Burg zu werfen. Einquartiert hatten sie sich im nahe gelegenen Hotel am Markt.

Im Juni findet der nächste Schmiede-Workshop statt, der auf den Grundlagen dieses Kurses aufbauen wird. Dann lernen die Teilnehmer das Feuerverschweißen zweier ungleich harter Stähle. Dieses Produkt ist bekannt als Damaszenerstahl.